Vor 75 Jahren

Blick auf die Anklagebank, unter anderem sitzen dort Goering, Hess, Ribbentrop und Keitel
Blick auf die Anklagebank beim Nürnberger Prozess; ©NARA, Public Domain

Gerade habe ich mich durch Dokumentationen über den Nürnberger Hauptkriegsverbrecher- und über den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozeß geschaut, da sendet der WDR das Zeitzeichen von Martina Meißner zu den Schlussworten der Angeklagten in Nürnberg am 31.08.1946.

Was für mich weiterhin beeindruckend bleibt: Daß die Angeklagten nicht, wie sie es wohl selbst schon erwarteten, einfach hingerichtet wurden, sondern ein Prozeß geführt wurde.

Die Urteilsberatung dauerte dann noch einmal vier Wochen. Über die Urteilsverkündung als dem juristischen Schlußpunkt wird in der Wochenschau vom 4. Oktober 1946 berichtet.

Täglich bloggen – tägliche Freude (000/365)

Ein lächelndes Stoff-Schaf sitzt an einer Wand

Nachdem mein Bloggen 2018 stark im Zeichen des Apfels stand, habe ich eine Weile überlegt, ob ich auch in diesem Jahr einen täglichen Blog befüllen will.

Mein Apfel-Blog war schon eine tolle Erfahrung. Abgesehen von den vielen Dingen, die ich dabei gelernt habe, hätte ich nicht gedacht, daß ich es schaffen würde, ein Jahr zu dem doch speziellen Thema „Alte Apfelsorten“ etwas zu schreiben. Dabei geholfen hat sicher das recht stark vorgegebene Format – das Kalenderblatt suchte mir den Apfel aus, als Rubriken gab es Beschreibung, Autor, Künstler*in und gegebenenfalls eine etwas abseitige Ergänzung oder Assoziation. Mit dem Gerüst war der Blog recht einfach zu befüllen.

In diesem Jahr fiel mir kein Thema entgegen, und zwanghaft suchen wollte ich auch nicht. Beim Durchblättern meiner Timeline bei Micro.blog fielen mir dann die zahlreichen „Foto des Tages“-Einträge auf. Sicher kein allzu neues Thema, aber … Und da ich zwischendurch schon an einen Blog nur mit positiven Dingen oder Erlebnissen gedacht hatte, entstand die Idee zur Kombination. Jeden Tag also ein eigenes Foto oder ein Bild, mit dem ich etwas positives verbinde, bissel Text dazu – und fertig.

Diesmal verzichte ich auf einen eigenen Blog, es wird sonst langsam unübersichtlich. Stattdessen bekommen die Beiträge in diesem Blog die Schlagworte „365“, Tägliches Foto“, „Tägliche Freude“ „Trost im Alltag“, und der Titel „Tägliche Freude …/365“ zählt einfach hoch.

2019 – ohne privaten Facebook-Account (Textversion)

(Barrierefreie Version des Foto-Beitrags „2019 – ohne privaten Facebook-Account“)

2019 – ohne privaten Facebook-Account

Das Jahr beginnt für mich mit ohne Facebook. Ich habe nicht den Account gelöscht, weil ich den noch beruflich benötige. Aber privat werde ich mich dort nicht mehr aufhalten. Was mir nicht schwer fällt, weil Zeit und „Nutzen“ schon seit einer Weile in keinem ausgeglichenen Verhältnis mehr standen. Und mich besonders das fehlende Feedback bei FB zunehmend unbefriedigt ließ. Gerade die Postings, die mir wichtig waren, erzeugten so gar keine Reaktion. Was bestimmt auch an meiner schlechten Verkaufe lag.

Es scheint mir aber auch ein „System“-Problem zu sein. In dem Like-Klick-Like-Modus gibt es keinen Halt – schnell weiter, denn der nächste Beitrag könnte ja DER Burner sein. Das wunderländische weiße Kaninchen ist möglicherweise das FB-Wappentier.
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Hauptsache Abwechslung!

Eine einsame Hütte in Schneelandschaft, blauer Himmel

Ich habe keine Ahnung, was passiert, wenn man an einem Nachmittag auf Youtube 150 Versionen von I’ll Be Home For Christmas hört. Aber ich werde es morgen wissen.

Hier ist meine Liste mit 120 ausgewählten Versionen, in zufälliger Reihenfolge. Schon erstaunlich, was aus einem Song alles gemacht werden kann. Und es half ein bißchen, gestern noch „The Thin Line“ gesehen zu haben.

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“früher oder später” – eine Mediathek-Empfehlung

Der Bestatter Ernst Schöfl am Friedhof, Bild BR/wirFILM

Der Bestatter Ernst Schöfl am Friedhof, ©BR/wirFILM

Statt mit einem Gemecker über die Pressearbeit des BR zu beginnen, schreibe ich doch lieber: “Was für eine tolle kleine Doku-Serie!

“früher oder später” erzählt über einen Zeitraum von vier Jahren aus Schönsee, einem kleinen Ort in der Oberpfalz, wie es ihn in Deutschland vermutlich häufiger gibt, als uns bewußt ist. Im Vorspann begeistern mich die Filmemacherinnen (Regie und Montage: Pauline Roenneberg, Dramaturgie: Britta Schwem) gleich mit toll gefilmten Bildern (Kamera: Zoë Schmederer), und stellen schon mal einige Menschen angedeutet vor.

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R.I.P., Morten Grunwald

Der großartige Schauspieler Morten Grunwald ist tot. Ich kannte ihn lange in seiner Rolle als Benny in der „Olsenbande“.

Durch seine wunderbare Autobiographie „Meine Tage in gelben Socken“ und zahlreiche Fernsehauftritte zeigte sich sein viel breiteres Repertoire. Er war lange Theaterdirektor in Kopenhagen, und 2017/18 war er noch mit einem Beckett-Programm an der Berliner Volksbühne zu sehen.

Traurig.

Sie hatten 80 Jahre Zeit

80 Jahre haben bei manchen Redaktionen noch nicht gereicht. So darf ich auch dieses Jahr wieder meinen Kalauer anbringen, daß sich möglicherweise hinter der Schreibweise „Progrom“ das Bewußtsein verbirgt, daß viele Deutsche dafür waren …

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Reihenfolge alphabetisch)

Auf einer BR24-Webseite steht progrom

Auf einer Focus-Webseite steht progrom

Auf einer Webseite des Kölner Stadt-Anzeigers steht progrom

Auf einer Webseite der Lausitzer Rundschau steht progrom

Auf einer Webseite von Radio Herne steht progrom

Auf einer Webseite der Saarbrücker Zeitung  steht progrom

Auf einer Webseite der Wuppertaler Rundschau steht progrom

Dichterfeste, nein danke

Ein aufgeschlagenes Buch liegt auf einer grünen Wiese

Peter Handke, in einem TV-Gespräch von Katja Gasser etwas bedrängt, doch mal zu sagen, was er als Gott oder Diktator sofort abschaffen oder einführen würde:

„Jedes Dichterfest macht schon wieder einen Schatten auf die Dichtung. Wenn ich könnte, Diktator – was Sie mich gefragt hatten – ich würde alle Dichterfeste abschaffen.“

(„Was stört Sie an diesen?“)

„Zwei Jahre. Ohne Begründung. Bleibe jeder für sich, lese jeder allein, in eurer Kammer oder auf der Gartenbank, oder meinetwegen im Klo. Aber lest allein, für euch allein. Und ich scheiß auf eure Dichterfeste. Jedes Dichterfest macht die Würde der Literatur heutzutage noch mehr ergrauen. Oder schwärzt sie an. Aber ich ereifer mich schon wieder zu viel.“