kreisch!

Heute landete die neue PAGE hier, und da lese ich immer als erstes die Rubrik Was lesen Sie?. Und noch gut die gestrige Ignoranz im Ohr, mußte ich schallend lachen:

Welches Buch hat Sie zuletzt besonders begeistert? – Das war „Das Gastmahl“ von Platon – Haben Sie es auf Griechisch gelesen?

Gut, diese Frage ist vielleicht noch gerade interessant, wenn man sie einem Altphilologen oder einer Platon-Expertin stellt. Aber: Wieso stellt PAGE sie einem Werber/Grafiker/Fotografen, nur weil er einen griechischen Namen hat??? Zumal das Interview vermutlich in Deutsch geführt wurde.

Und mit Platon haben Sie sich auf die Suche nach den Wurzeln begeben?

Geht’s noch??? Platon ist ein paar Jährchen tot, ey. Aber vermutlich war das Interviewerlie völlig unfähig, irgendwas zu Platon zu fragen, was mit dem Inhalt des Buches zu tun hat.

Ja, aber nicht nach meinen persönlichen Wurzeln.

Gut gegeben. Aber vermutlich hat es der Frager oder die Fragerin gar nicht gerafft…
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ich habe goethe gelesen – ah, herr bundeskanzler, sie wollen nach ihren wurzeln suchen.

sancta simpel:ism

Heute im Kölnischen Kunstverein geballte Ignoranz erlebt. In der von Mark Terkessidis moderierten Veranstaltungsreihe HETEROTOPIEN sollten Santina Battaglia und Cem Özdemir eben über Heterotopien diskutieren. Dummerweise führte Terkessidis zu Beginn aus, daß die Frage „Woher kommst Du?“ häufig eine Belastung für Menschen mit (scheinbar) migrantischem Hintergrund sei, was Battaglia durch Untersuchungen belegte. Dadurch sah sich leider ein großer Teil der Anwesenden Guten Menschen bemüßigt, doch mal klar zu stellen, daß es nun gar nicht schlimm ist, wenn sie Menschen mit (scheinbar) vorhandenem migrantischem Hintergrund fragen, woher sie denn kommen. Ich laß mir doch nicht von dahergelaufenen Ausländern vorschreiben, was ich fragen darf! Sollen die sich mal nicht so haben. Genau! Und was bringen Fakten, wenn ich sie ignorieren kann. Und mein Opa war auch kein Kriegsverbrecher!

Und wieder einer tot

Rolf Hochhuth: Gerade für mich gestorben, als ich las, daß er der vom Verfassungsschutz beobachteten piep „Zeitung“ ein Interview gab. Daß er darin den Holocaustleugner David Irving auch noch als Briten mit schwarzem Humor bezeichnet, läßt mich nach einem Pflock suchen.

yellow moebel II

Doch die trend scouts von yellow moebel gehen noch weiter: Sie zeigen alles! Yeah.
sexistische Moebelwerbung
Nachdem ihnen diese unglaubliche Satzkonstruktion gelungen ist, sind sie vermutlich mit der (Satz-)Keule, ein ergattertes Weibchen hinter sich her schleifend, wieder grunzend in die Höhle gezogen und haben ihr (all)es mal richtig gezeigt.

Jo:attila – die Geißel Gottes

Selbst gerecht schlug ER wieder zu:

Wo der Mensch sich nicht relativieren und eingrenzen lässt, dort verfehlt er sich immer am Leben: Zuerst Herodes, der die Kinder von Bethlehem umbringen lässt, dann unter anderem Hitler und Stalin, die Millionen Menschen vernichten ließen, und heute, in unserer Zeit, werden ungeborene Kinder millionenfach umgebracht.“

Mir scheint, den Katholiken werden viele harte Prüfungen auferlegt. Aber in Treue fest wird ER zu sich stehen und unbe.irr.t an seinen Worten kleben bleiben. Diese ekelhafte Selbstgerechtigkeit macht mich einfach nur wütend. Wenn ER wenigstens auf die Idee kommen würde, mal an die Millionen im Namen Christi ermordeter „Hexen“ und „Hexer“ zu erinnern. Ach, ich geh‘ mal wieder zum Liebermannen.

Alles ne Sache der Betrachtung

Bei Morgaine „Holland in Not“ gelesen:
Plakat in Rotterdam mit dem fuenften Gebot
In Rotterdam gilt das Plakatieren des 5. Gebotes jetzt schon als rassistisch beleidigend (das macht die Sache aber noch heftiger: Ich fühle mich beleidigt, also wird das Plakat entfernt…), wenn es in der Nähe einer Moschee passiert.(*)
Tja, als Moscheevorsteher oder Imam hätte ich vielleicht einfach nur ein „Eh klar“ und den passenden Koran-Text (**) daneben gehängt.
Und natürlich & selbstverständlich: Sind die Leute, die jetzt in den Niederlanden (und sonstwo) Moscheen oder islamische Gemeindezentren (oder sonstwas) in Brand stecken (oder sonstwie schädigen) Straftäter, die mit aller Härte der staatlichen Gewalt zu verfolgen sind.
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(*) Unter dieser URL findet sich ein TV-Bericht zu dem Vorgang.
(**) z.B. „… wenn jemand einen Menschen tötet, ohne daß dieser einen Mord begangen hätte, oder ohne daß ein Unheil im Lande geschehen wäre, es so sein soll, als hätte er die ganze Menschheit getötet…“ (Koran 2:256) oder „Es gibt keinen Zwang im Glauben“ (Koran 2:256)

B**D goes Blockwart

Es gibt immer noch Leute, die dieses Presseerzeugnis lesen. Auch in meinem Umfeld, mit dem Hinweis, man müsse ja (weiter kann ich leider nie zuhören, weil ich auch muß – speiben nämlich). Beim Bild-Blog (den ich auch nicht lese, weil ich nicht ob der verhandelten Themen den ganzen Tag speiben mag – heute war ich via male.dei dort) fand sich der Hinweis auf einen B**D-Aufruf, der an beste Volksgenossen-Zeiten erinnert:

Haben Sie auch so einen schrillen Typen an der Schule? Kennen Sie Lehrer, die sich gehen lassen?
Dann schreiben Sie an:
BILD Zeitung
Redaktion Nachrichten
Stichwort: „Lehrer“
Axel-Springer-Platz 1
20350 Hamburg

Der schlimmste Lump im ganzen Land…

Sprachlos

Daß Otto „Bang Bang“ Chili schon immer ein besonderer piep war, ist bekannt. Aber was er jetzt beim Zuwanderungsgesetz und der Arbeitsverweigerung für „Geduldete“ macht(*), ist wirklich nur noch als piep und zu piep bezeichnen. So ein piep ist mir in langen Jahren der Sozialdemokratie nicht begegnet. Bah.
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(*) Eine „Verfestigung des Aufenthaltsstatus durch Arbeit“ müsse um jeden Preis verhindert werden. Das Tageszeichen berichtete darüber (RAM) – ich hoffe, daß die Sendung demnächst hörbar ist.

Peinlichkeit kennt keine Grenzen

Guenter Jauch kommt auch in Ihre Wanne
Boahhhh, geil, sitz ne Frau inne Wanne! Nackich! Boah! Kommt Onkel Günni einfach so vorbei. Is nich seine Wohnung? Egal! Is doch voll lustich.
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Autor nach Diktat zum Speiben verreist

Wenn Kritiker weinen

HaJo Steinert


Gefunden habe ich den (MP3-)Kommentar (*) in dem sehr umfassenden Beitrag zum Preis von upwithforklift (a.k.a. random items). Und schon gibt es dort eine Fortsetzung!
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(*) der so schöne Preisunwürdigkeitskriterien wie „Jelinek sieht einen Krieg zwischen Mann und Frau, was gegen den Friedensgedanken des Preises spricht“ (er)findet.

Auto=Proll

Beknackte Opel-Werbung
Ja. Genau. So denke ich mir das auch. Daß Leute, die solche Autos fahren, auch sonst so sind.
Wie findet Volker bloß immer diese Sachen? (Von ihm kommt auch das Bild – merci.)