Why Hate The Panda?

Wahrscheinlich liege ich völlig falsch.

Aber mir scheint, ein großer Teil der Menschen ist wegen der Reportage „Der Pakt mit dem Panda“ so empört / haßerfüllt / wütend auf den WWF, weil sie merken, daß sie sich nicht freikaufen können. Auch nicht durch Spenden an den WWF. Doch bevor sie darüber nachdenken, was denn ihr Anteil an der Weltzerstörung ist, prügeln sie lieber auf den WWF ein. Und suchen den nächsten Verein, bei dem der Taler im Kasten klingt und die Seele gen Himmel springt.

Den WWF will ich hier gar nicht voreilig in Schutz nehmen – dazu weiß ich viel zu wenig über die Vorgänge. Aber der unglaubliche Haß, der sich da bei vielen einen Weg in die Kommentare sucht, macht mich doch nachdenklich. Ist da eine Enttäuschung, sich nicht mit den 5 / 10 / 50 EUR im Monat freikaufen zu können?

Wie gesagt: Wahrscheinlich liege ich völlig falsch.

Kommunikationsprofi – oder: Wie man Kommunkationshürden erhöht.

Ich amüsiere mich gerade über das Kommunikationsverhalten von Dr. Röttgen auf abgeordnetenwatch.de. Seine Standardantwort dort:

Sie haben über das Internetportal „abgeordnetenwatch“ eine Anfrage an mich gerichtet. Ich möchte mich dafür bedanken.

Selbstverständlich bin ich sehr gerne bereit, interessierten Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort zu stehen. Ich möchte Sie jedoch bitten, Ihre Frage unmittelbar an mein Büro zu richten oder mir Ihre Postanschrift mitzuteilen, damit ich Ihnen persönlich eine Antwort zukommen lassen kann.

Sie erreichen mich per Mail ( norbert.roettgen@bundestag.de ), per FAX (030/22776981) oder per Post (Platz der Republik 1, 11011 Berlin) – bei Anliegen, die meinen Wahlkreis betreffen, gerne auch über mein Wahlkreisbüro (Wesselstr. 10, 53113 Bonn). Bei Fragen, die meinen Zuständigkeitsbereich als Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit betreffen, schreiben Sie mir bitte eine E-Mail an service@bmu.bund.de . In der Landesgeschäftsstelle der nordrhein-westfälischen CDU erreichen Sie mich unter www.cdu-nrw.de

So erhöht man Kommunkationshürden. Dr. Röttgen ist da kein Einzelfall. Sollte vielleicht auch bei Fragestunden im Bundestag angewendet werden, dann geht das schneller …

Dagegen Hans-Christian Ströbele: „Leider mußte ich feststellen, daß Ihre Frage aus dem letzten Jahr bisher nicht beantwortet wurde, sondern bei mir verloren gegangen ist. Deshalb kommt jetzt erst meine Antwort.“

Geschickte WDR-Moderatoren

Na, erkennen Sie das Symbol?

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Erstaunlicherweise ist das den beiden WDR-Moderatoren des Düsseldorfer Karnevalszuges entweder entgangen. Oder wollten sie das lieber nicht ansprechen?

Helmut Böttiger über Literaurkritik

Das „Großfeuilleton“ wie auch sogenannte „Kulturjournale“ sind ja kaum noch erträglich. Helmut Böttiger hat das sehr schön in seinem Beitrag (*) „Populistisch, nicht einmal selbstkritisch. Die Misere der Literaturkritik“ im „Politischen Feuilleton“ des Deutschlandradios dargestellt. Wobei mir leider noch der Begriff der „Dummheit“ fehlte, auf die viele dort Tätige inzwischen stolz zu sein scheinen. Tröstend, daß es noch Kulturzeitschriften und Feature gibt, die Nahrung für den von Verblödung umgebenen Geist bieten.

(*) der auch noch hörbar ist (mp3)

Da bin ich ja mal gespannt

Feuilletonist, Romanautor, linker Demokrat: Kurt Tucholsky wurde während der Weimarer Republik von der Kritik zuweilen ignoriert, doch sein Publikum liebte ihn. Wie sieht man den Publizisten heute? Marcel Reich-Ranicki hat eine Antwort.

Zur Zeit verschlinge ich ja die Tagebücher 1982 – 2001 von Fritz J. Raddatz. Und hoffe doch sehr, das schon bald sein heutiger Tagebuch-Eintrag nachzulesen sein wird. Die Kombination MRR & Tucholsky in der heutigen FAZ verspricht einen ausführlichen Kommentar …

Polizeistaat? Egal.

So, so. Tunesien soll unter Ben Ali also ein Polizeistaat gewesen sein. Hat aber wohl die Touristen nie gestört. Wie auch nicht die, die schon immer gern nach Ägypten, Thailand, Franco-Spanien oder sonst wohin reisten. Hauptsache warm, ne.

Tag des Hausmeisters

Neulich hörte ich auf OE1 eine interessante Sendung mit dem Philosophen Robert Pfaller über „Glück“. Sehr interessant seine Ausführungen, daß das Leben in den vergangenen 15 Jahren immer trostloser geworden sei. Immer mehr staatliche Gängelung, immer mehr Verzicht auf Genuß und Freude, immer mehr Neid und Mißgunst.

Da paßt dieses kommentierte Flickr-Foto wie Faust auf Auge: Eine entfernt rauchende Gruppe von Jugendlichen wird da als „ekelig“ bezeichnet. Was ist daran ekelig? Der Fotograf oder die Fotografin steht offensichtlich so weit entfernt, daß eher ein umfallender Sack Reis in Gelsenkirchen ihn oder sie belästigt als diese Jugendlichen. Der Nachsatz macht das eigentliche Vergehen deutlich: Die rauchen an einem „verbotenen“ Ort und die Ordnungsmacht in Person der U-Bahn-Aufsicht greift nicht ein. Das muß natürlich enorm verunsichern. Wer sorgt denn noch für Recht und Ordnung (aka law & order)?!? Und wenn das jeder machen würde!?!

Eigentlich weist dieses sich immer weiter ausbreitende „ICH! ICH! ICH!“ aber nur auf eine immer narzistischer werdende Gesellschaft hin, in der der oder die andere grundsätzlich kein Recht hat und nur stört, man selbst aber ebenso grundsätzlich im Recht ist. Dieses Durchsetzen des „eigenen Rechts“ ohne jeden Gedanken eines gesellschaftlichen Miteinanders, gepaart mit einer sich immer deutlicher abzeichnenden Aggressivität, läßt nicht viel Gutes für das gesellschaftliche Klima in den kommenden Jahren hoffen.

Und mehr als den „kommenden Aufstand“ erwarte ich den kommenden Hausmeister.

Neue Rezensionsplattform

Ab 21. Januar 2011 soll es mit recensio.net eine „europaweit ausgerichtete, mehrsprachige Plattform für Rezensionen geschichtswissenschaftlicher Literatur“ geben. Erfreulich ist, daß die Plattform dem Open-Access-Gedanken verpflichtet sein soll.