Seien wir doch mal ehrlich: Es ist der typisch deutsche Sozialneid, der sich im Mokieren über überzo angemessene Preise ausdrückt. Aber schaun’s, wenn man für eine Übernachtung im Einzelzimmer eines renommierten Berliner Hotels 308 Euro zahlt und das Frühstück für 32 Euro schon als senastionell günstig zu bezeichnen ist, dann ist es doch nur recht & billig, wenn auf diesem Bild Getränke im Verkaufswert von 110 Euro zu sehen sind.
Frage: Was kostet – vorausgesetzt man hat die Lounge, in der diese Flaschen stehen, für 500 Euro/Tag gemietet – eine 0,33l-Flasche?
Zusatzfrage: Wie wichtig ist Distinktion?
Joseph Brodsky
Heute vor 65 Jahren wurde Joseph Brodsky in Leningrad geboren, wohl einer der bedeutenden Lyriker (und Essayisten) des 20. Jahrhunderts und Nobelpreisträger. Lesen.
Rauchen im Bett
Das heutige Geburtstagskind Amos Oz meint:
Die einzige Entwicklung bei der Liebe in den letzten 6.000 Jahren ist die Zigarette danach.
Wobei Hermann Burger die Zigarre danach ja von Vorteil fand, weil sie der Frau signalisiere, daß der Mann bleiben würde und es kein Quicky sei.
Scharfe Feder
Und noch ein Geburtstagskind: Karl Kraus. Lektüre seiner Schriften sei empfohlen.
Yves "le monochrome" Klein

Bonne anniversaire, Monsieur Klein!
Herzlichen Glückwunsch, Herr Klein!
Dü dü dü düüü düüü düüü dü dü dü
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Zur Übersetzung den „Text“ zeilenweise ausschneiden und hier einsetzen.
Carl Einstein
Carl Einstein, der Verfasser des ziemlich abgedreht-aufregenden „Bebuquin“ hat heute Geburtstag. Bitte schön, lesen Sie ihn, es tät ihn freuen!
Kanther-Sieg
Gute Kunde!
Oder um es mit Heine zu sagen:
Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Uff
Peter Bichsel
Volkswissenschaftler und Politiker wissen es: man kann die Krise auch herbeireden. Optimismus ist das beste Mittel gegen die Rezession. Resignation ist der Feind der Gesellschaft. Kommt, laßt uns munter weitermachen, die Unzufriedenen sind eine Minderheit! Uns geht es gut, uns geht es besser als anderen. Wir haben wirtschaftlich, wir haben gesellschaftlich, wir haben privat mit Optimismus die besten Erfahrungen gemacht. Es kam immer besser, als wir dachten, und unser Optimismus war berechtigt. Wer nicht stolz darauf ist, treibt Verrat. (…)
Warum waren wir nicht bereit, die Verzweiflung zu teilen? (*)
Herzlichen Glückwunsch, Peter Bichsel
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(*) aus: Irgendwo anderswo. Kolumnen 1980-1985. SL669, 1986
Michael Hamburger
Und weil so ein „Welttag der Poesie“ ja nur ein mal im Jahr ist, Lyrik aber jeden Tag lesenswert sein kann, gratuliere ich doch heute einfach mal Michael Hamburger zum Geburtstag. Wer ihn nicht kennt: Die ZEIT hat im vergangenen Jahr einen Artikel zum 80. Geburtstag veröffentlicht, außerdem gibt es eine Rezension seines Bandes „Unterhaltung mit der Muse des Alters“.
Gedichte kann man z.B. hier, hier und hier lesen. Und ein ganz schönes, älteres Photo gibt es beim Österreichischen Literaturarchiv.
Angela Merkels Mund tut Wahrheit kund – jetzt auch druckreif
Die CDU – immer schon bekannt als Hort humanoiden Fortschritts. Gestern nun hat sich Angela Merkel bei ihrer Replik auf des Kanzlers Hohe Rede verplappert und die technologische Revolutionskatze für aufmerksame Zuörer aus dem Sack gelassen: Passend zur Cebit hat die CDU ein Speech-to-Text-Programm entwickelt! Was sonst sollten ihre Worte bedeuten:
(…) das sage ich Ihnen schwarz auf weiß!
Jetzt verstehe ich auch die Redewendung „jem. spricht druckreif“