Das geht bei Orthorexia nervosa gar nicht
Daß Steven Bratman den Begriff Orthorexia nervosa für eine Eßstörung geprägt hat, ist schon charmant.
Das geht bei Orthorexia nervosa gar nicht
Daß Steven Bratman den Begriff Orthorexia nervosa für eine Eßstörung geprägt hat, ist schon charmant.
80 Jahre haben bei manchen Redaktionen noch nicht gereicht. So darf ich auch dieses Jahr wieder meinen Kalauer anbringen, daß sich möglicherweise hinter der Schreibweise „Progrom“ das Bewußtsein verbirgt, daß viele Deutsche dafür waren …
(Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Reihenfolge alphabetisch)
Peter Handke, in einem TV-Gespräch von Katja Gasser etwas bedrängt, doch mal zu sagen, was er als Gott oder Diktator sofort abschaffen oder einführen würde:
„Jedes Dichterfest macht schon wieder einen Schatten auf die Dichtung. Wenn ich könnte, Diktator – was Sie mich gefragt hatten – ich würde alle Dichterfeste abschaffen.“
(„Was stört Sie an diesen?“)
„Zwei Jahre. Ohne Begründung. Bleibe jeder für sich, lese jeder allein, in eurer Kammer oder auf der Gartenbank, oder meinetwegen im Klo. Aber lest allein, für euch allein. Und ich scheiß auf eure Dichterfeste. Jedes Dichterfest macht die Würde der Literatur heutzutage noch mehr ergrauen. Oder schwärzt sie an. Aber ich ereifer mich schon wieder zu viel.“
Im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger lesen wir über einen gerade geschlossenen Fleischtempel:
In einer Gastrokritik von 2015 heißt es über das Angebot zum Beispiel: „Seltenheitswert unter Kölner Burger-Bratereien hat der aromatische Salmon-Burger (6,25 Euro) mit Lachs – Alternative zu den Veggie-Bratlingen oder Portobello-Pilzen, die Vegetarier sonst meist wählen m ü s s e n.“
Ich hoffe, der damalige Gastrokritiker kann inzwischen eine Ravioli-Dose öffnen.
facepalm
Da sich jetzt ganz Deutschland an freuen über die EM 2024 is (vergessen der Ärger über diese FIFA), frage ich mich gerade: Bei Olympischen Spielen gibt es ja inzwischen im Vorfeld immer mal wieder Befragungen der Bürger*innen. Füre EM nich? Die bestimmt ein extrem günstiges Sport(!)Ereignis! wird, so mit Überstunden für die Polizei, z.B. Aber wenn woanders die Kassen klingeln … Und was war eigentlich mit den 2006 klingenden Kassen?
„Also, ich seh hier kein‘ Klimadings“
So lange ich noch solche oder solche Beiträge (das Foto haben die beim SPIEGEL bestimmt mit Bedacht gewählt) lesen kann, nehme ich das Wort, das mit „K“ anfängt und mit „limawandel“ aufhört, weder ernst noch in den Mund.
Auch für diese Kulturinteressierten ist Oper manchmal eine Tür mit drei Schlössern!
Reinhard J. Brembeck stellt in der SZ eine knallharte Frage:
„Aber sollte Oper nicht eigentlich mehr sein als ein Luxusprodukt?“.
Wer die Antwort wissen möchte (ich komm‘ nicht drauf, ich komm‘ nicht drauf), darf seinen oder ihren Wissendurst nach Überwindung der Bezahl-Mauer stillen.
Uff, und ich dachte schon, ich sei der einzige, der diese ständig auf Anschlag propagandierenden Phrasendrescher im öffentlich-rechtlichen Sportfernsehen für bedenklich hält. Schlimmer als die Verabschiedung vom Journalismus ist aber die übel müffelnde Tendenz zum großen WIR.
Ein gutes „Breitband“-Gespräch bei Deutschlandfunk Kultur mit Jürgen Roth über die Sportjournalisten der Fußball-WM: „Das sind PR-Heinis“.
Interessant: Der werktägliche BpB Newsletter beginnt heute mit
Guten Morgen,
stell dir vor, der Staat schreibt dir plötzlich vor, jeden Tag mehr zu arbeiten – und das bei gleichbleibendem Lohn. Wer würde da nicht auf die Barrikaden gehen?!
Genau das passierte gestern vor 65 Jahren, am 17. Juni 1953, in der DDR.
Ersetze „Staat“ durch „Unternehmen/Firma/Chef“, was wäre da der Unterschied? Klar, da geht heute niemand mehr auf die Barrikaden. Sondern hört geduldig Sätze wie „Die Arbeitsverdichtung ist doch noch gar nicht angekommen“.
„Deutschlands Verderber“ ist natürlich unterkomplex. Auch „Bestie“ würde es wohl nicht richtig treffen. „Verrückter“ sowieso nicht.
Aber da sich auch in Deutschland manche Diskussionen gerade in Richtung „unterunterkomplex“ bewegen, lasse ich das mal so stehen.
Falls jemand noch dem Herrn Schicklgruber jr. seine „Persönlichkeit“ besser einschätzen möchte, empfehle ich auch heute wieder, die
„Analysis of the Personality of Adolph H**ler
With Predictions of His Future Behavior and Suggestions
for Dealing with Him Now and After Germany’s Surrender.“
zu lesen.
Oder die gerade erschienene Neuausgabe von Franz Neumanns „Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933 – 1944.“ Oder. Oder. Oder …
Interessant, was ich eben durch den „Kultur heute“-Beitrag „Ein ICE namens Anne Frank – richtiges Signal oder Pietätlosigkeit?“ im Deutschlandfunk erfuhr:
„… wäre da nicht auch der Name der niederländischen Jüdin Anne Frank im Gespräch“
(Anmod des Beitrags bei 0:35)
Hey, warte mal: Anne Frank? Das war doch dieses Mädchen, das in Amsterdam gewohnt hat. Klar, dann war sie also Niederländerin!
Wie, ihre Eltern Otto Heinrich Frank und Edith Frank-Holländer waren Deutsche, und sie wurde in Frankfurt geboren? Die Nazis entzogen ihr – wie der ganzen Familie – die deutsche Staatsbürgerschaft?
Ach, jetzt mal nicht so kleinlich …
……….
[Foto: Anne Frank, 1940. Unbekannter Fotograf; Collectie Anne Frank Stichting Amsterdam, Public Domain]
Ich war nur mit einer Unterschrift dabei, umso mehr freue ich mich, daß der Umzug des Olsenbanden-Stellwerks geklappt hat – mächtig gewaltig! Dank an den Olsenbanden-Fanclub!