Schön beschrieben …

Wikipedia Logo
Auch wegen solcher Formulierungen mag ich die Wikipedia:

“er zog sich mit seiner neuen Familie monatelang auf einen Bauernhof in Schottland zurück, auf dem er vorübergehend zum Alkoholiker wurde und zunehmend verwahrloste, bis seine Frau Linda McCartney ihn dazu ermunterte, gemeinsam neue Musik aufzunehmen.”

Ich sehe es förmlich vor mir …

Handschrift und Emotion

In letzter Zeit rückte die Handschrift bzw. das Schreiben mit der Hand in die Diskussion. Besonders durch die Entscheidung, in Finnland die Kulturtechnik der gebundenen Schreibschrift in der Schule nicht mehr zu lehren.

Natürlich kann alles mit der Tastatur geschrieben werden, ich nutze ja hier auch eine. Lesbarkeit wird dadurch oft gewährleistet, und nicht zu verachten ist die Möglichkeit, daß blinde oder sehbehinderte Menschen durch Screenreader diese Texte ebenfalls nutzen können.

Allerdings frage ich mich:

handschrift-emo.gif

Ja, wo bleibt das Emotionale?

Und daneben gibt es weitere Vorteile der Handschrift:

  • Schnelligkeit des Eintragens;
  • es sind keine zusätzlichen techn. Geräte notwendig;
  • der Schreibprozeß wird genauer – durch den Zwischenschritt vom Handgeschriebenen zum Computertext wird der Text schon redigiert;
  • das Schreiben mit der Hand verbessert die Merkfähigkeit;
  • Spontaneität.

Es wundert mich nicht, daß in letzter Zeit in diversen Podcasts über Notizen und Notizbücher gesprochen wird. Z.B. beim Toolblog Nr. 15 und bei den Nerds on Draft Ep. 20 – von den üblichen Verdächtigen mal abgesehen.

Und daß es seit einiger Zeit in Geschäften Unmengen an Notizbüchern zu kaufen gibt, könnte auch ein Zeichen sein. Ein guter Anlaufpunkt ist hier der Notizbuchblog.

Das immer wieder gehörte “Argument”, die eigene Handschrift sei unlesbar, kann mit der eigenen Erfahrung entschärft werden: das gibt sich.

Ich werde mich jetzt mal bei der Letter Writers Alliance eintragen (die auch einen Blog hat).

Update 15:15 Uhr: Gerade habe ich den Artikel „Die Handschrift verkümmert“ in der NZZ entdeckt.

Shocking! Claudius Seidl kann kein Englisch?

Etwas überrascht war ich, als ich Claudius Seidls Kommentar in der FAS (10.8.14, S. 29) entnehmen mußte, daß er kein Englisch spricht. Und er der Ansicht zu sein scheint, daß auch sonst niemand in diesem unserem Lande dessen mächtig ist. Wie sonst sollte er zu der Ansicht kommen, niemand hierzulande dürfe Dave Eggers’ Buch “The Circle” als schlicht gedacht und schlecht geschrieben verwerfen, denn er oder sie könne es ja noch gar nicht gelesen haben?

Das Buch ist bereits 2013 bei McSweeney’s und Alfred A. Knopf erschienen.

Bloggen mit dem iPad 1

Mit meinem guten alten iPad 1 gibt es wegen des alten Betriebssystems nicht so viele Möglichkeiten, den WordPress-Blog komfortabel zu befüllen. Also versuche ich es mal dem Zusatzmodul in Byword. 

Bullet pencil

Letzte Worte (ohne Worte)

Ausschnitt aus dem Kreuzigungs-Gemälde Conrad Laibs, ca. 1449 - via wikimedia

Im hr2-Doppelkopf-Gespräch mit Holger Schlageter, „Burn-Out-Berater“, vermutet Moderatorin Karin Röder in Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? „auch so etwas wie einen Burn-out“.

Chapeau.

Wenn es nicht so (aber-) witzig wäre … Ich könnte noch „Moses und der brennende Busch“ anbieten.

(Zur Audio-Datei (Direktlink), die Stelle ist bei 34:35; mein Dank geht an Markus Becker, der mich auf dieses Zeugnis heutiger Moderationskunst hinwies.)

Vergeßt die Rolling Stones

Michael Saagers Besprechung im dschungel 9 / 2013, S. 12 trägt die Unterzeile “Vergesst Tom Wolfe!”. Mein “Gefühl” aka mein durch längere Leseerfahrung gebildetes Vor-Urteil sagte mir: “Vergiß diesen Text.” Unaufgeregt, ohne Rufzeichen. Aber, wie sich beim Lesen herausstellt, berechtigt.

Wer einen Aufsatz-Band mit der Aufforderung beginnt, etwas anderes auf den Schutthaufen der Geschichte zu werfen, wird seine Gründe haben. Bei Michael Saager kann es eigentlich nur – im wahrsten Sinne der Phrase – “name dropping” sein – in seinem Text taucht Tom Wolfe nicht mehr auf.

Stattdessen lese ich ein Musterbeispiel verschwurbelt-candierter Textbaustein-Prosa, das großartig für ein Anfänger-Seminar “Wie soll ich nicht schreiben” taugt. Möglicherweise erlag Saager beim Schreiben seines Textes der Illusion, durch polternden Überschwang bereits “die Gepflogenheiten des sogenannten seriösen Journalismus ein bisschen umzukrempeln”.

Daß etwas an der Aufforderung zum Vergessen nicht stimmen könnte, wenn er über einen Autor schreibt, der noch nicht mal geboren war, als Tom Wolfe bereits erfolgreich veröffentlichte, scheint ihm nicht in den Sinn gekommen zu sein.

Und wenn diese Unterzeile gar nicht von ihm stammt, vielleicht sogar gegen seinen Willen eingesetzt wurde? Dann bleibt es immer noch ein langweiliger Text, der mit dieser Parole vielleicht gerettet werden sollte.

Schön, daß ich mich noch auf mein Lesegefühl verlassen kann.

Ein völlig irrelevanter Gedanke zur "Diskussion über Beschneidung"

Einen Moment lang hatte ich eine ganz merkwürdige Bild-Erinnerung. An diese „Bilder“(komm, sag schon Hetzzeichnungen …), in denen sich Männer an kleinenunschuldigenKindern(TM) vergriffen. Wenn sie sie nicht gleich fraßen oder wenigstens ihr Blut soffen. Wogegen natürlich die aufrechte Christenheit aber so was von angehen mußte.

Aber dies ist natürlich ein völlig irrelevanter Gedanke. Wie kam ich nur darauf?

Why Hate The Panda?

Wahrscheinlich liege ich völlig falsch.

Aber mir scheint, ein großer Teil der Menschen ist wegen der Reportage „Der Pakt mit dem Panda“ so empört / haßerfüllt / wütend auf den WWF, weil sie merken, daß sie sich nicht freikaufen können. Auch nicht durch Spenden an den WWF. Doch bevor sie darüber nachdenken, was denn ihr Anteil an der Weltzerstörung ist, prügeln sie lieber auf den WWF ein. Und suchen den nächsten Verein, bei dem der Taler im Kasten klingt und die Seele gen Himmel springt.

Den WWF will ich hier gar nicht voreilig in Schutz nehmen – dazu weiß ich viel zu wenig über die Vorgänge. Aber der unglaubliche Haß, der sich da bei vielen einen Weg in die Kommentare sucht, macht mich doch nachdenklich. Ist da eine Enttäuschung, sich nicht mit den 5 / 10 / 50 EUR im Monat freikaufen zu können?

Wie gesagt: Wahrscheinlich liege ich völlig falsch.

Da bin ich ja mal gespannt

Feuilletonist, Romanautor, linker Demokrat: Kurt Tucholsky wurde während der Weimarer Republik von der Kritik zuweilen ignoriert, doch sein Publikum liebte ihn. Wie sieht man den Publizisten heute? Marcel Reich-Ranicki hat eine Antwort.

Zur Zeit verschlinge ich ja die Tagebücher 1982 – 2001 von Fritz J. Raddatz. Und hoffe doch sehr, das schon bald sein heutiger Tagebuch-Eintrag nachzulesen sein wird. Die Kombination MRR & Tucholsky in der heutigen FAZ verspricht einen ausführlichen Kommentar …

Gut gegeben

Ich überlege immer noch, welcher Stelle in der Glosse „Wir bereichern uns zu Tode“ von Don Alphonso mir besser gefällt:

Erstaunlicherweise hatte mein Vater eine nicht unwichtige Position in einer nicht kleinen Firma, …

Wenn Sie mal bei der jungen Leistungselite was wirklich Dreckiges sagen wollen, sagen Sie, …

(Bitte dort nachlesen.)