In letzter Zeit rückte die Handschrift bzw. das Schreiben mit der Hand in die Diskussion. Besonders durch die Entscheidung, in Finnland die Kulturtechnik der gebundenen Schreibschrift in der Schule nicht mehr zu lehren.
Natürlich kann alles mit der Tastatur geschrieben werden, ich nutze ja hier auch eine. Lesbarkeit wird dadurch oft gewährleistet, und nicht zu verachten ist die Möglichkeit, daß blinde oder sehbehinderte Menschen durch Screenreader diese Texte ebenfalls nutzen können.
Allerdings frage ich mich:
Ja, wo bleibt das Emotionale?
Und daneben gibt es weitere Vorteile der Handschrift:
- Schnelligkeit des Eintragens;
- es sind keine zusätzlichen techn. Geräte notwendig;
- der Schreibprozeß wird genauer – durch den Zwischenschritt vom Handgeschriebenen zum Computertext wird der Text schon redigiert;
- das Schreiben mit der Hand verbessert die Merkfähigkeit;
- Spontaneität.
Es wundert mich nicht, daß in letzter Zeit in diversen Podcasts über Notizen und Notizbücher gesprochen wird. Z.B. beim Toolblog Nr. 15 und bei den Nerds on Draft Ep. 20 – von den üblichen Verdächtigen mal abgesehen.
Und daß es seit einiger Zeit in Geschäften Unmengen an Notizbüchern zu kaufen gibt, könnte auch ein Zeichen sein. Ein guter Anlaufpunkt ist hier der Notizbuchblog.
Das immer wieder gehörte “Argument”, die eigene Handschrift sei unlesbar, kann mit der eigenen Erfahrung entschärft werden: das gibt sich.
Ich werde mich jetzt mal bei der Letter Writers Alliance eintragen (die auch einen Blog hat).
Update 15:15 Uhr: Gerade habe ich den Artikel „Die Handschrift verkümmert“ in der NZZ entdeckt.