Manfred Bofinger ist tot

Manfred Bofinger - Selbstkarikatur
(5.10.1941-8.1.2006)

Der Freitag hatte, als Manfred Bofinger ins Koma fiel, Sonderbeilagen gebracht. Nun ist Bofinger tot. Für mich ein Zeichner mit sehr eigener Manier. R.I.P.
Hier noch ein Artikel im Freitag anläßlich Bofingers 64. Geburtstag, und hier ein Interview in Rossipotti, dem unabhängigen Literaturmagazin für Kinder.

Tucholsky ist tot!

Cover von Panter, Tiger und CoJa, Tucholsky ist tot – und das schon seit über 70 Jahren. Einer der vielen von den Nazis in den Tod Getriebenen. Und dessen Werke seit dem 1. Januar 2006 gemeinfrei sind. Jeder darf sie drucken, jedenfalls in den ursprünglichen, nicht nachträglich von einem Herausgeber bearbeiteten Fassungen. Und so können sie noch billiger gelesen werden. Wobei ich die CD-Rom-Ausgabe der Digitalen Bibliothek schon sehr günstig finde. Und die Gesammelten Werke als Taschenbuchausgabe ist doch antiquarisch auch bezahlbar.
Bei uns stand „Panter, Tiger & Co.“ in einer alten rororo-Ausgabe herum, dessen Feuilletons, Kritiken und Texte mich schon früh begeisterten. Dieser leichte Ton, das Timing und die kleinen Bösartigkeiten faszinieren mich bis heute.
Beim Projekt Gutenberg finden sich schon einige Texte, besonders zu empfehlen sind die Essays, der vielzitierte „Was darf Satire?“ („Alles.“) ist auch schon da.
Die taz bringt heute Ignaz Wrobels (a.k.a Kurt Tucholsky) Weltbühnen-Artikel „Presse und Realität“ vom 13.10.1921.
Der „Hausverlag“ Rowohlt hat eine Seite mit biographischen und Literaturangaben.
Natürlich gibt es auch die Kurt-Tucholsky-Gesellschaft, deren Seite mit zahlreichen Informationen und Texten aufwartet, dazu gibt es ein Archiv des Rundbriefs.
Allerhöchstempfehlenswürdig ist das sudelblog, das notiert, „wo und in welchem Zusammenhang Tucholsky in den Medien zitiert oder sein Leben und Werk besprochen werden. Die Hinweise auf diese Fundstellen werden nach Möglichkeit mit Angaben zur exakten Zitatstelle und zur Entstehung des Originaltextes ergänzt. Gelegentlich werden mit Tucholsky-Zitaten auch aktuelle politische Ereignisse kommentiert. Sudelblog.de ist daher eine Art literarisches Medienblog für Tucholsky-Fans.“
Malte Göbel hat auf seiner Tucholsky-Seite eine Vielzahl von Text-Links zusammengestellt.
Und bei den tucholsky-blättern gibt einiges an Sekundärliteratur.
Und hier wird es immer mal wieder Zitate von Tucholsky geben.

Urlaubserinnerung

A. P. Macleod - gefallener Navigator
A. P. Macleod, 37, Navigator.
R.I.P.

Auch eine Urlaubserinnerung aus Zeeland: Das Grab eines bei der Vertreibung der deutschen Nazihorden gestorbenen alliierten Soldaten.

Johannes Bobrowski

Johannes Bobrowski

Was braucht der alte Mensch denn schon?
Das Tageslicht wird dunkler,
die Schatten werden heller,
die Nacht ist nicht mehr zum Schlafen,
die Wege verkürzen sich.
Nur noch zwei, drei Wege,
zuletzt einer.

Johannes Bobrowski, Dichter dieser und vieler anderer Poeme und Texte, ging heute vor 40 Jahren seinen letzten Weg.
Hören kann man ihn bei lyrikline und auf einer CD von Wagenbach.

Harald Juhnke

Harald Juhnke

(1929 – 2005)

R.I.P.
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Und ich empfehle seine Autobigraphie als Hörbuch – leider nicht mehr in den Läden.

Hermann Lause

Hermann Lause

(1939 – 2005)

Für mich war er mit seiner markanten Stimme ein ganz Großer des Hörspiels, mit einer enormen Stimmvielfalt. Unvergessen die Kieseritzky-Hörspiele (z.B. dies hier) oder seine großartigen Sprechweisen in Daniil-Charms-Stücken. Im Film hat er mich mit seinem intensiven Spiel fasziniert, wie z.B. in „Ich bin nicht Gott, aber wie Gott“ über den Kölner „Miet-Hai“ Günter Kaußen.
Traurig.