Die Reform _kommt_

WDR 3 wurde mal wieder reformiert. Und damit auch eine neue Werbekampagne gestartet. Eines der Motti lautet „Sehnsucht – Sünde – Sinfonie“. Also mit viel i-moschänn, nä. Weil is ja Kultur. Und die hat sexy zu sein. Oder gar nicht. Da paßt auch der zur Kampa gehörende Bild-Ausschnitt (sic):
Wdr3-Sss-Det
Und weil Werber ja wissen, was so richtig gut, ähm: kommt, konnte es ja nur dieses Foto sein:
Wdr3-S Wdr3-Sss-2
(Wie das rechte Bild belegt, ist die Dame im Bild ganz eindeutig eine professionelle. Musikerin. Doch. Bestimmt.)

Nicht ganz.

David Hugendick kommentiert in der ZEIT den Deutschen Buchpreis. Weniger das Ergebnis als die Veranstaltung an sich. Weitgehend zustimmend, möchte ich doch anmerken:

Der Turm ist ein Roman, den selbst weniger ambitionierte Buchkäufer frohgemut zur Kasse tragen und den Buchhändlerinnen sofort empfehlen können.

Bitte streichen Sie „selbst“ und ersetzen Sie durch „nur“.

No, I don't love Apple.

I just saw a FOX-talk with Erick Schonfeld of TechCrunch about the iPhone. And again, the phrase

„people love apple / the iPhone“

was used.
Yes, I have a MacBook. I like working with it, much more than with any Windows-things. But I definetly never would l-o-v-e a tech-tool.

PR-Deutsh

Wolfgang Kreuter gibt bei media coffee den Gestalte(r)n der neuen RWE-Atom-Kohle-Heinis-Aktion eine saftige Ohrfeige – erfreulich, wenn ich mich beim Kopfschütteln nicht so allein fühlen muß…

Bild-Erkenntnis

Seit langem nicht mehr so gefreut über BILD-hafte Selbsterkenntnis:
Bild-Ohne-Erkenntnis Kl
Daß BILD gegen Erkenntnis und für Meinung ist – wer wollte dies bezweifeln?

kurz – nah – weg(geworfen)

Gestern fand ich in der aktuellen ART die CD-ROM „kurz-nah-weg“ vor, ein Qualitätswerbemittel der DZT. Überraschend (um es einmal neutral zu formulieren) war dann aber, daß die DZT im Jahr 2007 eine CD-Rom herausgibt, die nur auf MS-Betriebssystemen läuft… Zumal die ART vermutlich einen höheren Anteil an MAC-NutzerInnen als gewöhnlich hat – ob die Beilage dort sinnvoll ist?
Nun, immerhin wird sich die Entwickler-Firma freuen, noch mal ihre veraltete uptodate-Dienstleistung verkauft zu haben.
Ganz groß aber auch die Presseabteilung. Immerhin dürfte es sich um eine immer noch aktuelle Kampagne handeln. Daher möchte man als JournalistIn vielleicht etwas wissen und geht zur Presse-Seite:

Für Fragen und Feedback stehen wir Ihnen gerne per E-Mail unter extranet@d-z-t.com oder telefonisch unter 069 xxxxxx zur Verfügung.

Ist aber wohl doch nicht so ernst gemeint, denn prompt kommt die Antwort:

Vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Interesse am Reiseland Deutschland.
Bis 13.12. bin ich leider nicht im Büro und kann Ihre E-Mail nicht bearbeiten.
In dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an meine Kollegin, Frau XXXXXXXXXX:
xxxxxxxxx.xxxxxxxx@d-z-t.com
Tel.: 069 xxxxxxxxx

Ach gottchen, was ist schon dringend? Und bevor ich der Kollegin noch mal meine Anfrage schicke (eine Weiterleitung einzurichten würde ja nur zu mehr Arbeit für die Kollegin führen), suche ich mir doch lieber ein anderes Thema.
Zusatz:
Gerade trudelt doch schon eine Antwort ein:

vielen Dank für Ihr Feedback bezüglich der CD-Rom „kurz-nah-weg“. Wir sind natürlich immer bemüht unseren Service und unsere Produkte zu verbessern und somit sehr dankbar für Verbesserungsvorschläge.

Ja, eine CD-Rom im Jahr 2007 auch für andere als MS-Betriebssysteme lauffähig zu gestalten, wäre natürlich schon eine Verbesserung…

Ursula und die Kaninchen

An die berüchtigten Herrensitzungen des Kölner Karnevals fühle ich mich heute bei der Betrachtung dieses FAZ-Plakats erinnert.
Ursula vdL wirbt für die FAZ
Ist die Verbindung von 7facher Mutter & Familienministerin zu einem großen Haufen Kaninchen (selbst-) ironisch, ausgebufft, blöd oder den Werbern einfach nicht klar gewesen?

Hoffnungslos

Um sich vor dem Irrsinn der allgegenwärtigen Verblöder zu schützen, sollte man auf jeden Fall darauf verzichten, Waschzettel oder Verlagswerbungen zu lesen.
Richard David Prechts Buch „Wer bin ich – und wenn ja wie viele? – Eine philosophische Reise“ wird u.a. so beworben:

Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie – Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens

Ja, wahrscheinlich. Endlich, nach knapp 2.500 Jahren europäischer Philosophie, die blödsinnigerweise immer nur zu mehr Fragen führte, kommt sie nun endlich auf 400 Seiten zum Abschluß. Danke, lieber Goldmann-Verlag!
Ach ja: Wer bin ich und wenn ja wie viele? sei angeblich, so erzählt Richard David Precht, ein Satz seines Freundes Guy Helmingers sei, vor zwei oder drei Jahren gesprochen.
Mag sein, daß Precht ihn da her hat. Der Satz kam allerdings schon 1986 in Dani Levys Film-Erstling „Du mich auch“ vor, in dem dieser nach einer Trennung in seinem leergeräumten Zimmer sitzt, meditiert und eben diesen Satz spricht. Nur mal so nebenbei.

n räddsel

Heute mal ein Rätsel aus der schönen bunten Produktdesignwelt: Welches Produkt wird durch dieses Foto optisch aufgewertet?
Welches Produkt wird durch dieses Foto optisch aufgewertet

  • Zahnweiß
  • Rasendünger
  • Locher

Die Auflösung läßt mich an einen klassischen Herrensitzungswitz denken… (Die Dame ist selbstvertändlich auch auf der Verpackung des gesuchten Produkts abgebildet.)

Kein Schritt breit

Daß es zwischen Bund und Ländern, in diesem Fall den Kommunen, nicht immer zum Besten steht, deutet die Tickermeldung an:

Bundesregierung Aktuell 17.09.07 08:30
Seit dem Wegfall der Gewerbekapitalsteuer im Jahre 1998 sind die Kommunen am Aufkommen der Umsatzsteuer beteiligt. Die Verteilung erfolgt derzeit noch nach einem Übergangsschlüssel. Die Umstellung auf einen endgültigen Verteidigunsschlüssel soll mit Wirkung ab dem Jahr 2009 erfolgen.

Merke: Lieber verteidigen, bevor man was verteilen muß.