Buchpreisbindung ist logisch

Es ist ja nichts vor den NeoKons sicher, und so steht auch die Buchpreisbindung unter Beschuß (bzw. wurde in der Schweiz gerade abgeschossen). Weil die ja den tollen Markt behindert. Und wer einen unreguliertem Wettbewerb nicht überlebt, hat es auch nicht anders verdient. Schließlich ist das alles zum Wohle des mündigen Konsumenten!
Einen sehr interessanten Artikel für die BPB konnte man heute von Ilija Trojanow: „Bücher, gut und billig“. Neben der Angabe, daß Bücher in den USA „etwa innerhalb von nur fünf Jahren um 62 Prozent“ teurer wurden und der Tatsache, daß selbst berühmte unabhängige Buchläden wie Gotham Books geschlossen haben, zeigt er den Schwachsinn der billigeren Bestseller auf:

Die Bestseller, die populären und oft nachgefragten Titel werden tatsächlich billiger, teilweise um bis zu einem Drittel. Doch ist das wirklich positiv? Wo gibt es das sonst in unserer Wirtschaft, dass man gerade die erfolgreichsten Produkte verramscht? Wie würde ein Autohändler auf den Vorschlag reagieren, er solle den neuen Audi Quattro um 15.000 Euro heruntersetzen, weil der sich gerade so gut verkauft. Und wie wäre der Douglas-Kette begreiflich zu machen, dass sie die zehn beliebtesten Parfüms (ermittelt von der Vogue) stets mit einem Rabatt von dreißig Prozent verkaufen sollte?
Nein, in der besten aller Welten sollte genau das Gegenteil geschehen.

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