Zeit zum Löschen

Mein alter Blog auf Radio U-Land ist ja schon lange nicht mehr aktiv (gerade gelöscht), aber René „Schiefer Vergleich? Kein Problem!“ ApfelundBirne hat mich mit seinem Werbe-Kommentar auf den Billigflieger-Ökosau-Beitrag an ihn erinnert. (RSA wies darau hin, daß es ja viel besser wäre, wenn 300 Leute mit einem Flieger von MUC nach TX fliegen, als wenn jede dieser Personen mit je einem Auto die Strecke zurücklegt – ja, aber wer hat danach gefragt???)
Seit ich einen wunderbaren Aufsatz im (leider nicht mehr erscheinenden) Freibeuter über perverse Diskussionsstrukturen in öffentlichen Veranstaltungen gelesen habe, erschreckt mich diese Blödsinnigkeit ja nicht mehr (man spricht über Fördergelder zur Erhaltung altägyptischer Schriftrollen, und schon meldet sich jemand/jefraud und weist darauf hin, daß im Irak Krieg herrscht und man/frau doch darüber diskutieren sollte). Aber so ein ganz kleines bißchen macht mich die Dummheit doch traurig. Also gehe ich jetzt, mit einer Träne im Knopfloch, still in mein Kämmerlein.

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
RRRRRRRRRRRRRRRRRRRR
GGGGGGGGGGGGGGGGGGGG
HHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wenn das nicht surreal ist

cover von vranys Buch KraehengesaengeWenn an diesen Wiedergeburtsblubbereien was dran sein sollte, bin ich früher mal Slawe gewesen. Gar keine Frage. Wenn jemand mit slawischem Akzent in mein Ohr flötet, schmelze ich grundsätzlich hin&weg. Aber auch aus Gründen kulturellen Interesses höre ich mich gerade durch zahlreiche Beiträge von Radio Prag (yeah, cooles Archiv!), und dort gibt es u.a. einen Beitrag zu „Surrealistischer und expressionistische Lyrik in Tschechien: Radek Malý und Viky Shock“. Such ich nach Radek Malý bei den amazonen und finde:
Wir haben keine Treffer für „“Radek Malý““ . Unten stehen die Suchergebnisse für „müll“ . Wenn Sie möchten, starten Sie eine erneute Suche.
Ach, wir sind schon eine Kulturnation, gell 🙂

Wer???

random items setzt sich tatsächlich mit Iris Radisch‘ Kritik an der Literaturnobelpreisvergabe an Elfriede Jelinek auseinader. Noble Geste, das. Aber auch wenn ich die „Woche der Freundlichkeit“ proklamiert habe (man kann sich ja mal vertun…):
Radieschen möchte ich weder von unten noch von oben noch von sonst wo betrachten. Geschweige denn lesen. Bitte um Verzeihung, aber wer hysterisch lachend chez Ingeborg ihr Preislesen ein ums andere Mal „Ich verstehe diesen Text einfach nicht!“ blökt, der oder die ist null nix nada niente & nimmermals weder ernst- noch wahrzunehmen.

Das ist Politik-Berichterstattung

stern-logoFurchtlos habe ich in den neuen stern geschaut, Rubrik „Politik“, schließlich recherchiere ich auch gerade beruflich zum Herrn Außenminister.
Die neue Frau in seinem Leben: Sie heißt Minu Barati, ist 28 Jahre alt, trägt lange Locken und kurze Röcke, hat braune Augen, und ihre Haut hat einen leicht bronzenen Teint. Sie ist halb so alt wie ihr neuer Freund und wiegt auch eher halb so viel. Sie hat gar nichts von einer zarten Elfe, die sich an einen mächtigen Mann lehnt, sie wirkt unbekümmert, fröhlich und weiß, dass sie hübsch ist.
Doch ach, bei solchen Sätzen gleitet die Zeitung weg und gurgelnd dringt nur noch der Hilferuf Eimer! zum Praktikanten.
Den Presserummel rund um ihre Person kann sie „überhaupt nicht verstehen. Wen geht denn das was an?“
Aha, aber schön mit dem stern labern???

Jahaaa, wenn Onkel Jan so erzählt

Foto eines Autobahnstaus, GreenpeaceKann ja sein, daß viele Wähler der Grünen nicht ökologischer leben als andere Menschen. Oder gar schlimmer. Kann ja sein. Glaube ich sogar, wenn ich mir meinen Bekanntenkreis mit den sich zu den Grünen „bekennenden“ Ökosäuen und -schweinen ansehe. Immer große Klappe, wenn es abstrakt um Umwelt und Wahl geht. Aber schön durch die Gegend lügen, wenn Urlaub und Bequemlichkeit anstehen. So weit. So richtig.
Was Onkel Jan heute in der taz erzählt, wird deswegen aber nicht schlauer oder gar richtiger. Sätze wie:
Die Welt braucht nicht weniger Autos, sondern viel mehr. Die meisten, die keines haben, träumen ohnehin von einem. Also braucht man bessere Autos. Solche, na klar, mit geringem Schadstoffausstoß und zugleich gutem Komfort. Auf dass noch mehr gereist wird, auch weiter. Wer die Welt besser kennt, nimmt die Heimat als schrecklich oder kostbarer wahr – relativer zum Rest der Welt dann ohnehin. Das Auto hat bei diesem neuen deutschen Lebensgefühl geholfen: Fahr weg und guck dir das Andere wenigstens mal probeweise an. Wann es losgeht, per Zündschlüssel, hängt nur von einem selbst ab.
sind für mich einfach nur dämlich. Denn neben dem Schadstoffausstoß, Lärm und Ressourcenverbrauch (und der durchschnittliche Benzinverbrauch steigt weiterhin) haben wir z.B. das klitzekleine Problem der Landschaftsversiegelung. Und das ist nicht so edel wie es klingt. Aber die taz fällt eh in letzter Zeit mit lustig-hirnrissigen Artikeln auf, wenn es um Umwelt & Verkehr geht. Wahrscheinlich soll neben dem Fernreiseanzeigenmarkt (mir völlig unverständlich, was der in der taz sucht, aber Ayurveda-Tussis und Trecking-Heinis müssen sich wohl unbedingt jwd verwirklichen…) auch die Golddukaten der Autoindustrie an Land gezogen werden. Mal sehen, wann die erste 9er-Limou bei denen in 4Farb ganzseitig auftaucht. Und wenn Redakteure beim Wegfahren derart verblöden, daß sie glauben, Reisen bilde den Menschen, dann bleibe ich noch lieber den Gegenden fern, in denen diese Guten Menschen doch nur sich selber finden, ne.

Mmmmmmacho

Ja, prima, Steffen Simon, mit dem Spruch bist Du Kandidat für die Goldene-Reporter-Zitrone:
Mund von Steffen Simon

„Totti, vielleicht sollte er sich mal diese Mädchenfrisur in der Halbzeit wegmachen und anfangen, wie ein Kerl zu spielen.“

PISA hülf

Wenn ich in einem Kommentar zu „Troja“ lese, was denn an dem Film schlechter als an der Ilias oder der Aenis sein soll – schließlich habe doch nichts davon so stattgefunden und Homer als historische Person bla bla bla Um dann zum Ergebnis zu kommen: „Ich finde, (sic!) Petersen hat das beste daraus gemacht, was daraus zu machen war: ein buntes effektvolles Märchen.“ Dann sperre ich grad mal das Bloggerl hier zu und geh mir einen ansaufen, draußt in Heiligenstadt…