Jahaaa, wenn Onkel Jan so erzählt

Foto eines Autobahnstaus, GreenpeaceKann ja sein, daß viele Wähler der Grünen nicht ökologischer leben als andere Menschen. Oder gar schlimmer. Kann ja sein. Glaube ich sogar, wenn ich mir meinen Bekanntenkreis mit den sich zu den Grünen „bekennenden“ Ökosäuen und -schweinen ansehe. Immer große Klappe, wenn es abstrakt um Umwelt und Wahl geht. Aber schön durch die Gegend lügen, wenn Urlaub und Bequemlichkeit anstehen. So weit. So richtig.
Was Onkel Jan heute in der taz erzählt, wird deswegen aber nicht schlauer oder gar richtiger. Sätze wie:
Die Welt braucht nicht weniger Autos, sondern viel mehr. Die meisten, die keines haben, träumen ohnehin von einem. Also braucht man bessere Autos. Solche, na klar, mit geringem Schadstoffausstoß und zugleich gutem Komfort. Auf dass noch mehr gereist wird, auch weiter. Wer die Welt besser kennt, nimmt die Heimat als schrecklich oder kostbarer wahr – relativer zum Rest der Welt dann ohnehin. Das Auto hat bei diesem neuen deutschen Lebensgefühl geholfen: Fahr weg und guck dir das Andere wenigstens mal probeweise an. Wann es losgeht, per Zündschlüssel, hängt nur von einem selbst ab.
sind für mich einfach nur dämlich. Denn neben dem Schadstoffausstoß, Lärm und Ressourcenverbrauch (und der durchschnittliche Benzinverbrauch steigt weiterhin) haben wir z.B. das klitzekleine Problem der Landschaftsversiegelung. Und das ist nicht so edel wie es klingt. Aber die taz fällt eh in letzter Zeit mit lustig-hirnrissigen Artikeln auf, wenn es um Umwelt & Verkehr geht. Wahrscheinlich soll neben dem Fernreiseanzeigenmarkt (mir völlig unverständlich, was der in der taz sucht, aber Ayurveda-Tussis und Trecking-Heinis müssen sich wohl unbedingt jwd verwirklichen…) auch die Golddukaten der Autoindustrie an Land gezogen werden. Mal sehen, wann die erste 9er-Limou bei denen in 4Farb ganzseitig auftaucht. Und wenn Redakteure beim Wegfahren derart verblöden, daß sie glauben, Reisen bilde den Menschen, dann bleibe ich noch lieber den Gegenden fern, in denen diese Guten Menschen doch nur sich selber finden, ne.

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