Jürgen Fenn schreibt in seinem Blog, warum er das iPad ablehnt. Ich kann einiges davon nachvollziehen und werde auch skeptisch, wenn (Zeitungs-) Verleger davon die Goldene Zukunft erwarten. Zudem führt er an, daß in de.comp.sys.mac.misc zum Thema „Wozu iPad?“ diskutiert würde und Konsens sei, daß das iPad nichts könne, was nicht auch mit iPhone oder MacBook zu erledigen wäre.
(werbebla on) Auch ich war anfangs skeptisch. Aber dann … (werbebla off)
Ich habe seit rund zwei Wochen ein iPad mit 3G. Obwohl ich schon ein iPhone 3G und ein MacBook Pro nutze. „Was kann ein iPad, was die anderen Geräte nicht können?“ Die Frage ist für mich falsch gestellt. Um noch einmal Marketing-Sprech zu bemühen, hat schon das iPhone meine Produktivität im Gegensatz zum Nokia E65, das ich davor benutzte, enorm gesteigert. Das lag an der komfortableren Nutzbarkeit, die das Mail- und selbst Textbearbeiten vereinfachte und Surfen eigentlich erst ermöglichte. Vielleicht sind meine Anforderungen auch zu speziell – aber meine Argumente für das iPad begegnen mir inzwischen öfter.
Ich arbeite als Rechercheur und Autor und bin viel radelnd / zu Fuß unterwegs. Da war das MacBook fast immer dabei, und das machte sich irgendwann doch schwer bemerkbar. Die 2,1kg merkte ich jedenfalls auf Dauer. Umgekehrt war ich meist erleichert, wenn es mal nicht dabei war, das iPhone reichte dann für vieles. Aber Texte zu tippen wurde dann eher auf daheim verschoben. Mit den 700g und einer leichten BlueTooth-Tastatur, mit der ich schneller als auf dem MacBook tippe, ist das mobile Arbeiten jetzt mehr als bequem. Der Schirm ist für meine alten Augen angenehm groß, ich kann unterwegs kürzere Einträge auch bequem auf der virtuellen Tastatur tippen. Auf dem iPad lese ich lieber als auf dem iPhone, obwohl Stanza auf dem iPhone schon eine großartige Sache ist. Und vor allem eben: Schreiben ist mit dem iPad eine tolle Sache.
Das mag ein Sonderfall sein. Für Leute, die unterwegs programmieren, Videoediting betreiben oder DVDs schauen wollen, ist das iPad natürlich nichts. Und die keine größeren Mengen Text verarbeiten müssen, sind mit dem iPhone sicher auch gut bedient. Was ich aber immer öfter höre: Leute, die das iPad haben, sitzen häufiger vor dem und nicht mehr vor dem Rechner. Und so geht es mir auch (ich tippe diesen Eintrag gerade am iPad). Ähnlich wie mein altes Psion netBook ist das iPad auch bestens geeignet, um im Bett zu surfen oder Videos zu schauen – dafür war mir das MacBook zu sperrig und zu laut, der iPhone-Schirm zu klein.
Ach ja: Echte Bücher aus Papier lese ich sehr gern. Und ich schreibe sehr viel mit der Hand, das geht noch tadellos 🙂