Rotiert Büchner?

Daß die PreisträgerInnen des Büchner-Preises mir manchmal etwas unpassend erschienen – wen kratzt es. Wenn aber in diesem Jahr der verquast-langweilende Martin Mosebach als Schlafmittel par excellence den Preis bekommt, scheint mir der endgültige Darm(stadt)-Durchbruch des Literaturverständnisses gehobener Stände erreicht zu sein. Treffend, wenn auch positiv gestimmt, schreibt Hubert Spiegel in der heutigen F.A.Z.:

Martin Mosebach, der Erzähler, Romancier und Essayist, der Grandseigneur in der Apfelweinkneipe, der orthodoxe Katholik und unorthodoxe Kenner der Künste, der konservative Anarch und hemmungslose Bewahrer von Stil und Form […]

und reiht sich damit in den Chor der Preiser eines Bürgerlichen Literaturverständnisses ein. Mosebach zum BP zu verhelfen, das verlangt eigentlich auch eine Neuschreibung des Büchnerschen Landboten:

Krieg den Hütten – Friede den Palästen!

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