Immer wieder gern höre ich Leute über diese häßlichen Windparks schimpfen. Verschandeln doch die ganze Gegend. Und wünsche ihnen ein one-way-Ticket z.B. nach Baku. Damit sie mal begreifen, was „verschandeln“ bedeutet.
Der Fluch des Öls
Ein Reichtum anderer Art liegt wie ein Schatten auf dieser vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt: Der Ölreichtum im Küstensockel des Kaspischen Meeres, der schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts Westeuropäer in das Land brachte und seit der Unabhängigkeit des Landes vor zehn Jahren für einen Förderboom sorgte, brachte eine der schlimmsten ökologischen Katastrophen des Landes mit sich.
Ölfelder bei Baku Ölfelder bei Baku
So ist die Halbinsel Apsheron, auf der die Hauptstadt Baku liegt und auf der wegen des trockenen Klimas natürlicherweise keine Bäume wachsen, von einem dichten „Wald“ aus Ölförderanlagen umgeben. An vielen Stellen überzieht eine schwarze, klebrige Ölschicht die Erde, das Gebiet ähnelt einer kahlen Mondlandschaft. Auch in den Niederungen des Landesinneren befinden sich Tausende Ölpumpen, die untereinander durch ein kilometerlanges Netz von maroden Öltransportleitungen verbunden sind. Dutzende Senken sind mit riesigen Ölseen gefüllt, die nicht einen Hauch von Leben ausstrahlen.