Die Einsamkeit des Langstrecken-Lokomotivführeres

naher Blick auf Eisenbahn-Schienen

Der RBB hat am 16. August 2018 ein Team auf die Reise mit dem ICE von München nach Berlin geschickt, um mal Slow TV zu produzieren. Die fast vierstündige Fahrt kann bis zum 20.10.2019 in der Mediathek mitgefahren werden. Einmal aus Sicht des Lokführers, einmal mit Blick zurück, was mir beim Zugfahren eigentlich auch immer besser gefällt, weil es dann nicht immer schon:vorbei/vor:bei/vor:bei/vor:bei ist 🙂 Andererseits wird mir selbst beim zuschauenden Rückwärtsfahren etwas reiseübel.

Was mir dabei noch mal klar geworden ist: Lokführer ist ein ziemlich einsamer Job.

Das Norwegische Fernsehen hatte das Slow TV 2009 wohl als erster Sender gebracht, damals hatten sie eine 7-stündige Zugfahrt gesendet. Inzwischen haben auch andere Sender das nachgemacht, und vom RBB kenne ich die nächtlichen Führerstand-Mitfahrten der S-Bahnen. Und natürlich war das allerallererste SlowTV im Netz die berühmte Trojan-Room-Kaffeemaschine, wie überhaupt Webcam-Verzeichnisse ein ausgesprochen abwechslungsreiches Programm bieten.

Sie kapieren es nicht

Eine Mohnblüte am Straßenrand

Im heutigen Kölner Stadt-Anzeiger lesen wir über einen gerade geschlossenen Fleischtempel:

In einer Gastrokritik von 2015 heißt es über das Angebot zum Beispiel: „Seltenheitswert unter Kölner Burger-Bratereien hat der aromatische Salmon-Burger (6,25 Euro) mit LachsAlternative zu den Veggie-Bratlingen oder Portobello-Pilzen, die Vegetarier sonst meist wählen m ü s s e n.“

Ich hoffe, der damalige Gastrokritiker kann inzwischen eine Ravioli-Dose öffnen.

facepalm

Dümmer geht ümmer

ein erwachsener und ein junger Eisbär tollen auf einer Rasenflächemit schmelzendem Schnee herum

Lufthansa läßt in einem Video zur originellen Werbekampagne „Say Yes To The World“ für umweltzerstörende Fortbewegung jemanden in Manhattan sagen:

„Ich finde, wir sollten begreifen, daß wir nicht alleine sind. Die Welt zeigt uns das.“

Wer das in Manhattan nicht begreift, dem ist auch nicht mehr zu helfen.

Von ähnlicher Simplizität die junge Frau, die die Welt liebt,

„weil sie einfach so schön ist“.

Und das müssen jetzt aber auch wirklich alle alle Menschen mittels Flugreisen sehen. Am besten erst mal zu den Eisbären in die Arktis. Solange es die noch gibt.

Danke, SWR2!

Mikrofon vor unscharfem Hintergrund

Eine der großartigsten „Talk“-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist für mich das SWR2 Forum. Mit einer enormen Bandbreite geht es da um das Thema, nicht um Glamour und Prestige. Oder wie es in der Selbstbeschreibung heißt:

Wir diskutieren: über Gott & die Welt, über Fußball & Erdball, werktags 5 nach 5.* Gäste im SWR2 Forum: Wissenschaftler, Publizisten, Schriftsteller, Künstler – und manchmal auch Politiker.

Und so höre ich auch gern 45 Minuten einem Gespräch über Teilchenphysik und Forschungswege zu.

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* erfreulicherweise auch als Podcast

Sucker – äh: Soccer

Zwei Männer in verschiedenfarbigen Trikots spielen Fußball

Da sich jetzt ganz Deutschland an freuen über die EM 2024 is (vergessen der Ärger über diese FIFA), frage ich mich gerade: Bei Olympischen Spielen gibt es ja inzwischen im Vorfeld immer mal wieder Befragungen der Bürger*innen. Füre EM nich? Die bestimmt ein extrem günstiges Sport(!)Ereignis! wird, so mit Überstunden für die Polizei, z.B. Aber wenn woanders die Kassen klingeln … Und was war eigentlich mit den 2006 klingenden Kassen?

Medien-Macht

sw-Foto von geschminkten Menschen, die eine Polonaise tanzen

Seit langem habe ich mal wieder die GoogleNews-App geöffnet. Die zeigte mir, wie wichtig eine eigene Filterblase ist, um geistig-seelisch gesund zu bleiben. In der für mich kuratierten (?) Zeitleiste fanden sich fast nur Quellen, die ich nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Beim Durchwaten des sich daraus ergebenden Nachrichtenstroms voller hysterisch-negativer Meldungen merkte ich, wie mein Hirn mit dunklem Sirup förmlich verklebt wurde. Wie ich es zuletzt erlebt hatte, als ich ein „Boulevard“-Drecksblatt jahrgangsweise durchblättern mußte.

Götz Fritsch (1943-2018)

sw-Foto, ein MP3-Player mit Kopfhörern liegt auf einem Holztisch

Der, wie er beim ORF ganz zurecht genannt wird: „Regie-Altmeister“ Götz Fritsch ist jetzt mit 75 Jahren verstorben.

Als Hörspiel-Freund kenne ich viele seiner Arbeiten, die eine – seine ganz eigene Handschrift trugen. Mit über 300 Hörstücken gehörte er zu den wichtigsten und produktivsten Hörspielregisseuren im deutschsprachigen Raum.

Einen Nachruf gibt es bei Ö1, am Sonnabend (18.8.18, 14:00 Uhr) wird dort sein letztes ORF-Hörspiel, „Für den Herrscher aus Übersee“, von Teresa Präauer gesendet.

R.I.P.

Jetzt gehts lohooos

Ich bereite mich auf den Beginn der Selber-Kick-Rueckrunde vor. Seit sieben Jahren spielen wir regelmaessig mit einem in jeder Hinsicht gemischten Team – Alter von 6-60, m/w, wer kommt der kommt – es kommen immer wieder neue SpielerInnen dazu; und wir halten das erfreulich spassorientiert. Stress und Konkurrenz, gerade fuer die mitspielenden Kinder, gibt es eh genug. Da muss man das ja nicht auch noch hier einfuehren. Daher haben wir bisher auch alle eintrudelnden Turnier-Angebote abgelehnt.

naja …

Gerade sah ich hocherfreut, dass die heute wegen der Literaturbeilage gekaufte FAZ zahlreiche Dankesbriefe zu MRRs Stellungnahme waehrend der TV-Gala abdruckt. Meinte ich jedenfalls zunaechst.
Dann aber musste ich feststellen, dass es um einen Artikel von Emo-Elke ging, der und die sich mit dem Auftritt MRRs beschaeftigte. Och, den moechte ich dann doch nicht lesen, schliesslich handelt es sich bei der Verfasserin um die Literatur-Weichspuel-Paepstin des deutschen Fernsehens, die sich um den Niveauverlust der Literaturkritik verdient gemacht hat.

Ruehrend

Ruehrend, was Drehbuchautor Markus Stromriedel in der FAZ ueber die vorherrschende Respektlosigkeit gegenueber Kreativen im Fernseh-Anstaltsbereich schildert. Ruehrend. Und leider sehr wahr.
Selten, dass man auf Verantwortliche ohne Profilneurose trifft. Und das ist noch eine geringe Charakterschwaeche.