Kafka revisted

Ferngesehen. Lange geweint.
Nimmt noch jemand den Damen und Herren auf den Führungsetagen der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten ab, was die so über Niewo und Ansprüchlein märcheln? Ja? Dann lese dieser letzte gutgläubige Mensch doch bitte den WELT-Kommentar von Hendrik Werner zur abgebrochenen Übertragung der Kiefer-Rede. ((die ich GSD nicht gesehen hatte, der Sonntag wäre verdorben))

And the winner is

Bei meinem beliebten Spiel „Kritische Geschichtsschreibung“ hat in diesem Jahr der Online-Auftritt der WELT gewonnen, da sie 2008 die ersten waren, die mir damit auffielen. ((10:20h – mal sehen, wann es geändert wird. 13:20h noch nicht… – 14:30: Fensterinhalt getauscht, jetzt „Jörg Haider – Wie Österreich mit seiner Bisexualität umgeht“; war Hitler nicht auch…))
In unerbittlicher Deutlichkeit hält die WELT – zurecht! – daran fest, daß die Deutschen im Nationalsozialismus doch eher für eine Verfolgung der deutschen Juden waren, also quasi „Pro“. Daher und folgerichtig heute auf der WELT-Startseite der Hinweis auf die Reichsprogromnacht.
Wir gratulieren!
Pro-Grom-DetPro-Grom-Gr

Nicht verstanden

Die FR bietet einen ((ja, ich weiß, daß es allg. das Blog heißt)) Blog zur Buchmesse, der von Monika Porrmann befüllt wird. So weit, so löblich.
Fr-Litmblog
Leider hat die Grafikabteilung nicht ganz verstanden, daß Bloggen nun so ziemlich das elektronischte Schreiben ist, daß sich denken läßt. Warum wählt man dann aber eine albern-abgeranzte Typo für die Titelleiste? Als würde Frau Porrmann die Nachrichten auf einer alten Erika, mit einem P-Touch oder gar mit Lettraset verfassen.
Naja, müssen ja auch noch Rätsel des Alltags bleiben…

Nanu?

Was ist denn im Oktober los?

03. Oktober: Joan Carrera Planas, Weihbischof in Barcelona, Spanien
07. Oktober: Adam Śmigielski, Bischof von Sosnowiec, Polen
13. Oktober: Pablo Barrachina Estevan, Altbischof von Orihuela-Alicante, Spanien
13. Oktober: Antonio González Zumárraga, Kardinal, Alterzbischof von Quito, Ecuador
13. Oktober: Eduardus Sangsun, Bischof von Ruteng, Indonesien
14. Oktober: Antonio Iannucci, Alterzbischof von Pescara-Penne, Italien

To be continued?

Die Reform _kommt_

WDR 3 wurde mal wieder reformiert. Und damit auch eine neue Werbekampagne gestartet. Eines der Motti lautet „Sehnsucht – Sünde – Sinfonie“. Also mit viel i-moschänn, nä. Weil is ja Kultur. Und die hat sexy zu sein. Oder gar nicht. Da paßt auch der zur Kampa gehörende Bild-Ausschnitt (sic):
Wdr3-Sss-Det
Und weil Werber ja wissen, was so richtig gut, ähm: kommt, konnte es ja nur dieses Foto sein:
Wdr3-S Wdr3-Sss-2
(Wie das rechte Bild belegt, ist die Dame im Bild ganz eindeutig eine professionelle. Musikerin. Doch. Bestimmt.)

Glück.

Glücklich. Wer noch richtige Buchhändlerin, einen richtigen Buchhändler kennt.

Nicht ganz.

David Hugendick kommentiert in der ZEIT den Deutschen Buchpreis. Weniger das Ergebnis als die Veranstaltung an sich. Weitgehend zustimmend, möchte ich doch anmerken:

Der Turm ist ein Roman, den selbst weniger ambitionierte Buchkäufer frohgemut zur Kasse tragen und den Buchhändlerinnen sofort empfehlen können.

Bitte streichen Sie „selbst“ und ersetzen Sie durch „nur“.

Fast versöhnt.

Fast versöhnt mich das Fazit Harald Martensteins zum Fernsehen und zu MRRs „Affront“ mit eben diesem HM, wenn er im Tagesspiegel und in der ZEIT schreibt:

Ein Fernsehen, das sich so präsentiert, als sei es nicht statthaft, über Kitsch und über Kalauer hinauszudenken, schafft sich als kulturelle Institution selber ab. Es wird zu einer Zeittotschlagsmaschine für die Ungebildeten, die anderen wandern ins Internet ab. Dort gibt es alles.

Seine Kolumnen werde ich wohl trotzdem nicht lesen.

Doch.

Doch. Es geht. Immer noch schlimmer. Da konnte man beim Bachmann-Bewerb die „Gesprächspausen“ mit GS als humanitäre Pause zu menschlichen, allzu menschlichen Gängen nutzen. Und nun muß man dank der mutterierenden EH 3sat zur Buchmesse gar nicht mehr einschalten.
Wie schön, daß Bücher auch ohne TV gelesen werden können.

Neulich in Absurdistan – LitKrit:tins

Daß Felix Philipp Ingold in der aktuellen VOLLTEXT-Ausgabe 5/2008 die gegenwärtige Literaturkritik als schlechtere Werbe- und Heißluftmaschine zeigt, hat vieles für sich. Und bestätigt eigene Beobachtungen.
Unglaublich, daß die Süddeutsche Zeitung am 18.09.2008 einen entnervten Burkhard Müller gegen Dietmar Daths Roman „Die Abschaffung der Arten“ pöbeln läßt – welchen Wert kann eine solche Rezension haben, wenn sie von jemanden geschrieben wurde, der dem Fantasy-Genre ohnehin nicht besonders hold sei? Welchen Erkenntnisgewinn soll das die Zeitung zahlende Publikum davon haben. Und wieso gibt Müller das Buch nicht nach den ersten, ihn schon quälenden Seiten ab? An eine Rezensentin oder einen Rezensenten, der etwas mehr Sachverstand hat?
Dazu paßt dann auch, daß ein weiteres Hochprodukt der erlesenen Feinen-Literaturwaren-Welt mit dem Urteil eines Dirk Schümers über Arno Schmidt aufwartet (- ja, die Aufwarte-Frauen mit ihrem Hang zu schlichter Sauberkeit…): „Soll man den sich in Unlesbarkeit verzettelnden Einzelgänger Arno Schmidt, den außerhalb der Lüneburger Heide niemand kapiert, ernsthaft mitrechnen?“. Nämlich zur deutschen Nachkriegsliteratur. Daß Schümer sich mit dem vermeintlich unverständigen Lesepublikum gemein machen möchte, damit ihn auch mal jemand mag – gut; aber daß so ein Geseichte auch noch abgedruckt wird, zeigt deutlich, daß das Fäultong mehr als überflüssig ist. Da genügt mir dann meine sachverständige Interpretation der Werbe- und Klappentexte, um die Finger von den falschen Büchern zu lassen.

KR über open access

Heute 21h, KüchenRadio live, Thema: Open Access, zwei Verleger zu Gast. Streaming hier. Und wahrscheinlich ab morgen auf der KR-Seite zum Nachhören. Die Ankündigung:

Was Netlabels in der Musik sind Open Access Verlage in der Wissenschaft. Katja Mruck und Guenter Mey geben die international größte sozialwissenschaftliche Open Access Zeitschrift heraus: Forum Qualitative Sozialforschung (http://www.qualitative-res earch.net/)

Service

t-online: „Störungsstelle“ ist die Stelle, bei der der Kunde stört.