Weiah

Ich bin ja wirklich nicht mehr zu erschüttern, wenn es um Journalisten-Nachwuchs geht. Aber leichte Zweifel am Bildungswesen überkommen mich doch, wenn ich in einer Journalisten-ML lese:

Hiermit moechte ich mich von der Liste abmelden!

Wo doch in jeder Mail dieser Liste deutlich steht:

Um diese Liste zu verlassen, schreiben Sie eine Mail an:
mailto: a@bc.de

Möglicherweise hat die Abmelderin aber auch selbst eingesehen, daß Journalism nix für sie ist… Penetrant auch das in Deutschland über Gebühr gebrauchte Rufzeichen.

Kesser ZEIT-Texter ZEIT goes TITANIC

Ahaua-haua-haua, oh nee oh nee oh nee: Gerade fand ich bei Google-News eine etwas irritierende TITANIC-würdige Schlagzeile:
ZEIT-Schlagzeile
Da war der Titel-Texter wohl etwas voreilig? Aber schön, daß bei der anständigen alten Tante ZEIT doch ein paar Witzbolde stecken. Hoffentlich liest Herr Smitt das nich! Der „Originaltitel ist inzwischen bei der ZEIT natürlich geändert.
Nachtrag: Die Lösung scheint zu sein, daß Google den ZEIT-Server zu spidern scheint und die ZEIT möglicherweise den Server ungeschützt als Zwischenlager für noch nicht fertige Artikel nutzt.

Schiller

Vor seeeeehr langer Zeit brachte die Titanic eine schöne Illustration:

Eine leicht bekleidete junge Frau öffnet dem Briefträger und ruft entsetzt aus: „Was??? Schiller tot??? Aber ich habe ihn doch gestern noch gelesen!!!“

Mehr gibt es dazu vermutlich nicht zu sagen.

Gut gegeben

Aus den Leserbriefen an „konkret„:

Einmal wurde ich von angebräunten Jung-Tirolern in Reutte nach einem Konzert aufgefordert: „Krischdorff, sing amal dö Horscht-Wessel-Liad …!“ Aus fast mystischer Tiefe konnte ich – ohne nachzudenken! – sofort antworten: „Ich singe nicht die Lieder von Verlierern!“ Danach folgte zu meiner eigenen Überraschung eine große, nahezu Horvathsche Stille.
Christoph Hofrichter

Heute Abend

Heute im Kölnischen Kunstverein sind in der von Mark Terkessidis moderierten Veranstaltungsreihe HETEROTOPIEN Nora Sternfeld, Lehrbeauftragte an der Akademie der Bildenden Künste Wien und Ibrahim Cindark, Gründungsmitglied der MigrantInneninitiative „Die Unmündigen“ dabei. Ähm – und ich, im Publikum 🙂

Nachtrag zu Einstein

Schüttele ich noch den Kopf über den Preis dieser VHS (mit Zischler) – dabei ist Carl Einstein einfach ein hochinteressanter Mensch/Autor und „Bebuquin“(*****) ein wirklich ziemlich abgefahrenes Stück Literatur.
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(*****) Den kubistischen Roman gibt es bei Reclam für schlappe 2,60€ – Auszug gefällig? »Die Scherben eines gläsernen, gelben Lampions klirrten auf die Stimme eines Frauenzimmers: Wollen Sie den Geist Ihrer Mutter sehen? Das haltlose Licht tropfte auf die zartmarkierte Glatze eines jungen Mannes, der ängstlich abbog, um allen Überlegungen über die Zusammensetzung seiner Person vorzubeugen. Er wandte sich ab von der Bude der verzerrenden Spiegel, die mehr zu Betrachtungen anregen als die Worte von fünfzehn Professoren. Er wandte sich ab vom Cirkus zur aufgehobenen Schwerkraft, wiewohl er lächelnd einsah, daß er damit die Lösung seines Lebens versäumte.«
LINKS:
1.) CARL EINSTEIN – „SCHULZE IST WIEDER HERR DER SCHÖPFUNG UND DER WELT“ (von Dr.Lutz Neitzert)
2.) Birot, Einstein, Pansaers corrispondenza dadaista incrociata
3.) Der blutige Ernst No. 4 (Berlin, November 1919)
4.)
Kleine (understatement) Carl Einstein-Seite
5.) Proseminar II: Expressionistische Prosa, 2st. Mi. 16-18h, ZH 7 (Hager), mit Download zu Bebuquin

Immer nur am Nörgeln!!!

Papstwahl benörgelt
Mensch, da sind WIR mal Papst, schon sind die anderen neidisch und wollen Huub Stevens! Daß die Menschen nicht mal zufrieden sein können…

Alle Jahre wieder

Hitler - Deutschlands Verderber. Briefmarke aus Meissen 1945.
Deutschlands Verderber ist natürlich ein bißchen simpel. Auch Arschloch würde es wohl nicht richtig treffen. Verrückter sowieso nicht. Um das besser einschätzen zu können, werde ich wohl heute mal die

Analysis of the Personality of Adolph Hitler
With Predictions of His Future Behavior and Suggestions
for Dealing with Him Now and After Germany’s Surrender“

lesen.

Bild und Himmel

Bei random items wurde über den auch von mir empfohlenen Film „maboroshi no hikari“ angemerkt, er sei mehr Standbild als Film. Was ja nicht negativ sein muß. Denn Jean Epstein, einer der vergessenen Filmemacher des 20. Jh., meinte:

Die schönen Filme sind aus Fotografien
und Himmel gemacht.

In der Filmzeitschrift Nr. 29 ist ein Text von Jürgen Kasten zum französischen Film der 20er Jahre nachzulesen, der sich auch mit Epstein beschäftigt.
Ralf Ramges Text „Das Dokument des Grauens – Eine Chronik des Horrorfilms“ (PDF, 240kB) schaut sich u.a. Epsteins Adaption von Poes „Fall des Hauses Usher“ an.
Und eine kleine Bibliographie bietet die Fachinformation Filmwissenschaft.