Tägliche Freude – ein Tag im Bett (003/365)

Ein Buch, ein rotes Notizbuch und eine Espressotasse auf einen Brett, das auf einer roten Bettdecke liegt

Heute habe ich mich einfach mal entschieden, im Bett zu bleiben und endlich Bernhard Viels Biographie über Egon Friedell zuende zu lesen. Und dazu das schöne Notizbuch von Diogenes zu benutzen, es sind immerhin 63 Seiten Notizen geworden. Das auch paßt, weil ich von Friedell einige Ausgaben aus dem Diogenes-Verlag besitze.

Das füllerfreundliche Papier ist auch so eine Freude. Zu dem paßt ein Zitat Egon Friedells, das sich auch in der Biographie findet. In einem Brief an Lina Loos berichtet er von einer Füllfeder, die ihm Max Reinhardt zur 150. Aufführung der Shaw-Komödie „Der Kaiser von Amerika“ geschenkt hatte.

„Sie ist von Parker, welcher nach wissenschaftlichen Methoden jede einzelne Feder der Hand so genau anpaßt, daß man sie kaum spürt. Infolgedessen schreibe ich so leicht mit ihr, daß meine Schrift nun völlig unleserlich geworden ist.“

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Täglich bloggen – tägliche Freude (000/365)

Ein lächelndes Stoff-Schaf sitzt an einer Wand

Nachdem mein Bloggen 2018 stark im Zeichen des Apfels stand, habe ich eine Weile überlegt, ob ich auch in diesem Jahr einen täglichen Blog befüllen will.

Mein Apfel-Blog war schon eine tolle Erfahrung. Abgesehen von den vielen Dingen, die ich dabei gelernt habe, hätte ich nicht gedacht, daß ich es schaffen würde, ein Jahr zu dem doch speziellen Thema „Alte Apfelsorten“ etwas zu schreiben. Dabei geholfen hat sicher das recht stark vorgegebene Format – das Kalenderblatt suchte mir den Apfel aus, als Rubriken gab es Beschreibung, Autor, Künstler*in und gegebenenfalls eine etwas abseitige Ergänzung oder Assoziation. Mit dem Gerüst war der Blog recht einfach zu befüllen.

In diesem Jahr fiel mir kein Thema entgegen, und zwanghaft suchen wollte ich auch nicht. Beim Durchblättern meiner Timeline bei Micro.blog fielen mir dann die zahlreichen „Foto des Tages“-Einträge auf. Sicher kein allzu neues Thema, aber … Und da ich zwischendurch schon an einen Blog nur mit positiven Dingen oder Erlebnissen gedacht hatte, entstand die Idee zur Kombination. Jeden Tag also ein eigenes Foto oder ein Bild, mit dem ich etwas positives verbinde, bissel Text dazu – und fertig.

Diesmal verzichte ich auf einen eigenen Blog, es wird sonst langsam unübersichtlich. Stattdessen bekommen die Beiträge in diesem Blog die Schlagworte „365“, Tägliches Foto“, „Tägliche Freude“ „Trost im Alltag“, und der Titel „Tägliche Freude …/365“ zählt einfach hoch.

Hauptsache Abwechslung!

Eine einsame Hütte in Schneelandschaft, blauer Himmel

Ich habe keine Ahnung, was passiert, wenn man an einem Nachmittag auf Youtube 150 Versionen von I’ll Be Home For Christmas hört. Aber ich werde es morgen wissen.

Hier ist meine Liste mit 120 ausgewählten Versionen, in zufälliger Reihenfolge. Schon erstaunlich, was aus einem Song alles gemacht werden kann. Und es half ein bißchen, gestern noch „The Thin Line“ gesehen zu haben.

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“früher oder später” – eine Mediathek-Empfehlung

Der Bestatter Ernst Schöfl am Friedhof, Bild BR/wirFILM

Der Bestatter Ernst Schöfl am Friedhof, ©BR/wirFILM

Statt mit einem Gemecker über die Pressearbeit des BR zu beginnen, schreibe ich doch lieber: “Was für eine tolle kleine Doku-Serie!

“früher oder später” erzählt über einen Zeitraum von vier Jahren aus Schönsee, einem kleinen Ort in der Oberpfalz, wie es ihn in Deutschland vermutlich häufiger gibt, als uns bewußt ist. Im Vorspann begeistern mich die Filmemacherinnen (Regie und Montage: Pauline Roenneberg, Dramaturgie: Britta Schwem) gleich mit toll gefilmten Bildern (Kamera: Zoë Schmederer), und stellen schon mal einige Menschen angedeutet vor.

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Sie hatten 80 Jahre Zeit

80 Jahre haben bei manchen Redaktionen noch nicht gereicht. So darf ich auch dieses Jahr wieder meinen Kalauer anbringen, daß sich möglicherweise hinter der Schreibweise „Progrom“ das Bewußtsein verbirgt, daß viele Deutsche dafür waren …

(Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Reihenfolge alphabetisch)

Auf einer BR24-Webseite steht progrom

Auf einer Focus-Webseite steht progrom

Auf einer Webseite des Kölner Stadt-Anzeigers steht progrom

Auf einer Webseite der Lausitzer Rundschau steht progrom

Auf einer Webseite von Radio Herne steht progrom

Auf einer Webseite der Saarbrücker Zeitung  steht progrom

Auf einer Webseite der Wuppertaler Rundschau steht progrom

Dichterfeste, nein danke

Ein aufgeschlagenes Buch liegt auf einer grünen Wiese

Peter Handke, in einem TV-Gespräch von Katja Gasser etwas bedrängt, doch mal zu sagen, was er als Gott oder Diktator sofort abschaffen oder einführen würde:

„Jedes Dichterfest macht schon wieder einen Schatten auf die Dichtung. Wenn ich könnte, Diktator – was Sie mich gefragt hatten – ich würde alle Dichterfeste abschaffen.“

(„Was stört Sie an diesen?“)

„Zwei Jahre. Ohne Begründung. Bleibe jeder für sich, lese jeder allein, in eurer Kammer oder auf der Gartenbank, oder meinetwegen im Klo. Aber lest allein, für euch allein. Und ich scheiß auf eure Dichterfeste. Jedes Dichterfest macht die Würde der Literatur heutzutage noch mehr ergrauen. Oder schwärzt sie an. Aber ich ereifer mich schon wieder zu viel.“

Die Einsamkeit des Langstrecken-Lokomotivführeres

naher Blick auf Eisenbahn-Schienen

Der RBB hat am 16. August 2018 ein Team auf die Reise mit dem ICE von München nach Berlin geschickt, um mal Slow TV zu produzieren. Die fast vierstündige Fahrt kann bis zum 20.10.2019 in der Mediathek mitgefahren werden. Einmal aus Sicht des Lokführers, einmal mit Blick zurück, was mir beim Zugfahren eigentlich auch immer besser gefällt, weil es dann nicht immer schon:vorbei/vor:bei/vor:bei/vor:bei ist 🙂 Andererseits wird mir selbst beim zuschauenden Rückwärtsfahren etwas reiseübel.

Was mir dabei noch mal klar geworden ist: Lokführer ist ein ziemlich einsamer Job.

Das Norwegische Fernsehen hatte das Slow TV 2009 wohl als erster Sender gebracht, damals hatten sie eine 7-stündige Zugfahrt gesendet. Inzwischen haben auch andere Sender das nachgemacht, und vom RBB kenne ich die nächtlichen Führerstand-Mitfahrten der S-Bahnen. Und natürlich war das allerallererste SlowTV im Netz die berühmte Trojan-Room-Kaffeemaschine, wie überhaupt Webcam-Verzeichnisse ein ausgesprochen abwechslungsreiches Programm bieten.

Danke, SWR2!

Mikrofon vor unscharfem Hintergrund

Eine der großartigsten „Talk“-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist für mich das SWR2 Forum. Mit einer enormen Bandbreite geht es da um das Thema, nicht um Glamour und Prestige. Oder wie es in der Selbstbeschreibung heißt:

Wir diskutieren: über Gott & die Welt, über Fußball & Erdball, werktags 5 nach 5.* Gäste im SWR2 Forum: Wissenschaftler, Publizisten, Schriftsteller, Künstler – und manchmal auch Politiker.

Und so höre ich auch gern 45 Minuten einem Gespräch über Teilchenphysik und Forschungswege zu.

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* erfreulicherweise auch als Podcast