Wenn Georg Löwisch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in der heutigen taz zitiert: „Das heißt, auch das Einatmen kleinster Konzentrationen geht mit einem erheblichen Gesundheitsrisiko einher“ – scheint er nicht den Irrsinn dieser Formulierung und den darin enthaltenen Hysterie-Faktor zu bemerken.
Die Reizworte „kleinste Konzentrationen“ und „erhebliches Gesundheitsrisiko“ werden unhinterfragt übernommen. Klar, Rauchen ist böse, dann wird das DKFZ schon recht haben. Daß aber, bis auf Nikotin, diese „im Tabakrauch enthaltenen Verbindungen“ in der ’normalen‘ Atemluft in häufig höheren Konzentrationen vorkommen, wird wohlmeinend (?) ausgeblendet (und ich spreche hier nicht vom gesundheitsgefährdenden Wahnsinn des Grillens)… So wird aus der aufrüttelnden Warnung des DKFZ letztlich der Hinweis: „Atmen gefährdet Ihr Gesundheit!“
Wer von den JournalistInnen hat die DKFZ-Studien eigentlich gelesen (außer die Zusammenfassung der Pressemitteilung)? Männliche „Rauchertote“ sterben im Ggs. zu Nichtrauchern statistisch mit rund 70 Jahren statt mit 75. Daß in diesem Alter eine eindeutige und monokausale Zuweisung des Rauchens möglich sein soll, scheint nicht zumindest fraglich? Aber natürlich wissen wir alle, daß Rauchen gesundheitsgefährdend ist – also muß Rauchen monokausal am Tod schuld ist.
Interessant wird es für mich, wenn (auch taz-) JournalistInnen von „interessegeleiteten Studien“ der Tabakindustrie schreiben, die des DKFZ aber stets als objektiv und wahrhaftig hinnehmen. Während dem DKFZ die Zahlen geglaubt werden, belegen die Studien, auf die sich WHO und Krebsforschungszentrum berufen, keinesfalls das Verkündete. Daß auch das DKFZ interessegeleitet sein könnte, scheint nicht wirklich zur Diskussion zu stehen.
Nur ein Beispiel: Eine von der US-amerikanischen Anti-Cancer-Society in Auftrag gegebene Langzeitstudie über das Passivrauchen untersuchte von 1959 bis 1997 rund 35.000 Raucher-Nichtraucherpaare. Diese wurde ohne veröffentlichtes Ergebnis abgebrochen. Zwei Wissenschaftler (Enstrom und Kabat) haben 2003 die Daten ausgewertet und das Ergebins veröffentlicht: Es gibt nach dieser Untersuchung, die immerhin die Hochzeit des Rauchens einbezieht, kein signifikant höheres Krebsrisiko. Das DKFZ hausiert aber mit 3.304 Passivrauchtoten p.a.
Klar: Zigarettenrauch riecht, oft sogar nicht angenehm. Dann muß er also auch giftig sein. Wie lange wird es dann aber noch Fischgeschäfte und Käsetheken geben?