Ein MANN denkt Amok

Hildegard Knef soll Zynismus als Kapitulation bezeichnet haben; mir geht dieser auch immer mal wieder gehörig auf die Nerven. Allerdings ist er mir immer noch lieber als die selbstgefällige KlassenprimatenprimanerInnen ((z.B. „Die Achse des Guten“, aber auch Los Rutschkys)), die sich eitel in ihrer Besserwisserei sonnen, die noch nicht mal im Ansatz interessant ist.
Ein weiterer Beweis, daß der Professorentitel nicht unbedingt vor ausgemachtem Blödsinn schützt, bietet ein taz-Gespräch zw. Jutta Allmendinger und Norbert Bolz in der taz vom Samstag. Bolz, der spätestens seit seinem „Konsumistischen Manidest“ in der Besten Aller Welten gelandet ist, sondert dort Sätze ab, die ich nicht einmal aus dem Zusammenhang reißen muß, um sie im Glanz ihrer ganzen Blödigkeit erstrahlen zu lassen:

Allmendinger: Darf ich fragen: Was ist für Sie ein „genuin männliches Verhalten“, das uns nun verlören geht?
Bolz: Zum Beispiel eine Orientierung an Stolz und Ehre.
A: Das ist doch nicht Ihr Ernst? Das ist doch nicht männlich. Natürlich orientiere ich mich an Ehre.
B: Es geht die Form des Verhaltens verloren, die man in ihrer negativen Ausprägung als Machoverhalten bezeichnet. Zum Beispiel self-assertive behavior.
A: Selbstsicherheit? Auch das ist für mich keine männliche Eigenschaft.
taz: Welche weiblichen Attribute werden belohnt?
B: Zum Beispiel Pazifismus. Ich bin ja froh, daß wir heute in einer friedfertigen Gesellschaft leben. Aber das hat auch einen Preis. Es gibt gar keinen Kampf mehr um Werte. Es gibt keine Idee mehr, für die zu sterben sich lohnt.

Ein Stahlgewitter für den Herren, bitte. Und er möge sich die Kniestrümpfe mal ordentlich hochziehen.

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