Nachricht aus Crähwinckell

[eb] Wie unser Correspondent aus dem schönen Städtchen Crähwinckell vermeldet, herrscht dort nicht nur Fritz der Erste, sondern auch Unruhe und Mißstimmung.
Nachdem man dort bereits die Bewerbung zur Culltourhauptstadt 1810 mit großhertziger Geste den armen Nachbarn in Essen überließen und bis heute statt Dank nur Hohn und Spoth von Orths- & Wesensfremden ernten, hat nun der Culltour-Decernent Georg Quander führ weiteren Unmuth gesorgt.
Er sprach mit dem Preußischen Culltour-Blatt „Monopol“. Was unsere Leserschaft als Widerspruch zu erkennen vermöghen, denn das Monopol auf Culltour haben schließlich die Rheinländer! Wer sonst hätte sonst einen solch schönen Karneval mit reitzenden Fräuleins, die auch auf Weisung des Erlauchten Fritz I. in der herrlichen Oper auftreten! Und daß dieser Herr Quander seine Meinung im fernen Berlin zum Besten gab, zeigt doch seinen schlechten Character. Aber von einem Düsseldorfer, der dieser Herr nun einmal ist und führ immer bleiben wird, haben die Crähwinckler Bürger und Bürgerinnen, so unser Correspondent, auch nichts anderes erwartet.
Daß die Guthmüthigkeit des Crähwinckler Volkes wie auch seiner herrschenden Herrscher nun aber nicht mehr worth- und tathenlos bleiben kann, dürfte jedem rechtsschaffenden Menschen von rheinischem Wesen sofort augenfällig sein. Hat dieser Herr doch folgendes wahrheithswiderig behauptet:
„Ich weiß auch, dass es seit 15 Jahren mit der Kunststadt Crähwinckel rückwärts geht.“
und
„Es ist einfach nichts getan worden, Berlin konnte an uns vorbeiziehen.“
Da war die Reaction im Rathe noch milde, wenn der Culltour-Ausschuß-Vorsitzende Lothar Theodor Lemper von den Christlich=Demokratischen sachlich feststellt:
Es sei Sache des Kulturdezernenten, „für den nötigen Drive zu sorgen“.
Jawohl! Möge der Herr aus Düsseldorf doch endlich mal etwas thun! Und auch die Herren von der Sozialen=Demokratischen Partei sind wohl berathen, daß sie ihren Culltoursprecher Hans-Georg Bögner erklären lassen,
‚Quanders Nestbeschmutzung eine Unverschämtheit‘ sei.
Und Nestbeschmutzung ist ein noch viel zu milder und dennoch treffender Ausdruck für die schröcklichen Vorgänge im schönen Crähwinckel!

Eine Antwort auf „Nachricht aus Crähwinckell“

Schreibe einen Kommentar