Arno Frank schreibt in der heutigen taz, daß Litvinenko wahrscheinlich das Polonium durch die Nahrung zugeführt wurde.
Weiter schreibt er sehr richtig, daß die Tabakpflanze das Gift durch die Luft über die Blatthaare aufnimmt.
Und folgert daraus, daß Raucher (und eben nur Raucher, denn von anderen Menschen schreibt er nicht) das Gift zu sich nehmen.
Leider „vergißt“ Frank, daß grundsätzlich alle Pflanzen mit Blatthaaren das Polonium aufnehmen und es als Nahrung an den Menschen abgeben – wie es z.B. auch beim radioaktiven Radon der Fall ist. Ich esse trotzdem weiterhin den Bio-Brokkoli…
Daß man bei „starken Rauchern in den Schleimhäuten der Bronchien und des Lungengewebes gemessene, extrem erhöhte und selbstredend karzinogene Radioaktivität“ feststellt, heißt übrigens nicht, daß sie nicht auch bei Wenig- oder Nichtrauchern existiert – diese werden allerdings meist nicht zu Studienzwecken obduziert. Übrigens sollen auch die meisten Lungen von 70jährigen nicht rauchenden Großstadtmenschen wie Raucherlungen aussehen – und das liegt nicht am Passivrauchen.
Dieser Artikel, besonders die reißerische Überschrift „Litvinenkos Rauchertod“, paßt leider zur herrschenden Anti-Tabak-Hysterie und zeigt eine Oberflächlichkeit, die ich der taz nicht angemessen finde.
P.S. Ja: Rauchen kann gesundheitsgefährdend sein. Es als alleinkrankmachendes Laster zu verteufeln ist allerdings unseriös.
P.P.S. Nein, ich arbeite in keiner Weise für die Tabakindustrie. Aber gegen Verdummung.