Die Heidenreichisierung der Buchwelt

Gerade habe ich den neuen Newsletter des „Literaturclubs“ bekommen und bin entgeistert. Da ich den Literaturclub für die eloquenten, nachdenklichen und dennoch witzigen Gesprächsbeiträge liebe (denn auf solch hohem Niveau gibt es leider nicht mehr viele Sendungen), hat mich das Auftauchen der Moderatorin der ZDF- Sendung „Lesen!“ Elke Heidenreich erschüttert. Denn „Lesen!“ und Frau Heidenreich bieten nun genau das Gegenteil von Eloquenz und geistreicher Auseinandersetzung mit Büchern.
Nun ja, die Redaktion wird das anders sehen…

The wonderful world of Blogs

Das tolle an der bunten Welt der Blogs ist, daß mir beim Lesen in verschiedenen Blogs immer wieder klar wird, daß der Mensch vielleicht ein vernunftbegabtes, aber keineswegs ein vernünftiges Wesen sein muß.
Boah, ich mach erst mal wieder eine Lesepause, sonst lasse ich gleich wieder alle Hoffnung fahren. Es gibt schon ordentlich blödes da draußen.
Nein, Sie meine ich natürlich nicht.

Danke, ARD!

KasperltheaterIch zahle ja gern GEZ-Gebühren. Es kommt doch immer etwas erhellendes. Gestern z.B. Bei dem Kasperltheater Kindergarten Kreuzverhör zeigte sich doch innerhalb von Minuten, daß diese Leute entwicklungs- psychologisch weiter hinter jedem Tagesstättenkind zurück sind. Und diese Leute wollen von mir gewählt werden? – Hey, der Witz ist gut!

Sofareisen bildet

»Wann kommt endlich die Sonne?« klagte jüngst eine Bekannte, die vor nicht allzu langer Zeit nach Südfrankreich »leben« ging. Jetzt ist sie wieder zurück und verkauft Aktionsraclette im Coop Ostermundigen. Sie hatte sich den Süden größer vorgestellt. Das mit dem »Leben« ist ähnlich wie mit den Snowboarden. Entweder man kann es, oder man kann es nicht. Wenn man es nicht kann, kann man sich Mürren sparen – man bricht sich eh nur die Haxe und wäre besser ins Alpamare gegangen.

Der Gang in meine Kölner Lieblingsbuchhandlung Bittner brachte mal wieder Unbekanntes ins Haus. Endo Anaconda, Kettenraucher, Texter und Sänger der Schweizer Gruppe „Stiller Has„, schreibt Kolumnen. In Schweizer Blättern, die mir eher selten unter die Augen kommen. Traurig, aber zu ändern. Denn jetzt ist bei Ammann der Kolumnenband „Sofareisen“ erschienen, aus dem der obige Beginn einer Kolumne stammt. Kleine Texte mit Nährwert und Wortanhang für Nichtschweizer. Sehr schön!

Reisen bildet

Daß ein viel- und weitgereister Bekannter nach vier Wochen Namibia – mit Einblick ins dortige Leben – beim Beschreiben von mitgebrachten Fotos das Wort „B * m b o s“ benutzt, könnte verschiedenes bedeuten.
a.) „B * m b o s“ ist ein lockerer Ausdruck für Menschen wie Du und ich?
b.) Reisen bildet und zeigt, daß es „B * m b o s“ und „uns“ gibt?
c.) Daß ich Worte auf die Goldwaage lege?
Ich war noch nie in Afrika.

Kulturelle Hegemonie leicht gemacht

Das schöne an unserer kleinen Blog-Welt ist ja, daß ein Link mehr sagt als 1000 selbstgetippte Worte. Daher verlinke ich heute mal einen Beitrag von 1+1=1 zur „Anarchie“ in New Orleans – argh, ist das ein elendes Kritzel- und Lallvolk. Oder wahrscheinlich noch schlimmer: Die Leute sagen oder schreiben das im vollen Bewußtsein – das wahrscheinlich von keinem Gedanken getrübt ist.

BlogDesk

Wer mehrere Blogs verwalten will, die mit WordPress betrieben werden (*), sollte mal BlogDesk testen. Eine Freeware, die Johannes Oppermann, Entwickler des tollen Mailprogramms PostMe, zur Zeit als Beta anbietet.

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(*) Andere Systeme und Dienste werden folgen.

hyper, hyper!

Über den neuen Knobel-Hit Sudoku hat u.a. die Deutsche Welle berichtet. Im Urlaub habe ich es mal ausprobiert, als es in der ZEIT auftauchte.

Allerdings sagt der Satz alles: „There’s no math involved.“ – eben. Während Kreuzworträtsel ja vielleicht noch den Wortschatz aktivieren, verstehe ich den tieferen Sinn dieses Zahlengepuzzels absolut nicht.

Die dümmsten Bauern…

Balkonkartoffeln
Als Freund des Kraut- & Rübengartens habe ich im Frühjahr zwei angekeimte Kartoffeln in den Balkontopf gesteckt. Und vergessen. Zwischendurch wunderte ich mich über das Gewächs. Was war das noch?
Als jetzt meine Leibgärtnerin den Topf umnutzen wollte, war das Abendbrot gesichert. Prima Ernte für ’s Nichtstun 🙂 Und lecker waren sie auch!

Aufgemerkt, Tony & George

„Wehe dem Staatsmann, der sich in dieser Zeit nicht nach einem Grund zum Krieg umsieht, der auch nach dem Kriege noch stichhaltig ist.“

[Otto v. Bismarck, 1815-1898]