Return of the Ariernachweis

Logo Wie deutsch bist du Mensch, gerade heißt es noch: Du & Du & Du bist Deutschland! Und schon fragt die öffentlich-rechtliche ARD offensichtlich völlig ironiefrei: Wie deutsch bist Du & Du & Du wirklich?. Also jetzt wirklich wirklich. Und hinterfragt diesen unglaublich hirnrissigen wohlbedachten Zugangstest in keinster Weise. Ist ja jetzt gesetzlich. Also wirklich. Und macht lieber mal ein Quiz daraus.
Nach dem sich dann ich & Du und Müllers deutsche Kuh entspannt zurücklehnen und uns freuen dürfen. Weil wir qua Geburt Deutsche sind. Jawoll, mein Quizmaster. Sehr passend übrigens auch die als Mauer stilisierte D-Fahne im Logo zur Sendung.
Vielleicht wäre es auch möglich, in Zukunft Personen zum Deutsch-Test auf die Wache mitzunehmen, wenn diese keine Legitimationsurkunde bei sich führen. Und sie im Falle ihres Versagens, aber bei nachträglich beigebrachten Papieren auf den gerade wissenschaftlich nachgewiesenen ausreichenden Hartz-IV-Satz von 132 EUR zu stufen. Natürlich auch im Falle eines vorhandenen Arbeitsplatzes – der darüber liegende Nettolohn würde dann anteilig unter Arbeitgeber, Finanzamt und dem westdeutschen Studienleiter Thießen (TU Chemnitz) aufgeteilt.
Hier sei noch daran erinnert, daß es vor nicht allzu langer Zeit ausreichte, Menschen in Arbeitsmaßnahmen mit einer Kelle Suppe Wasser am Tag zu versorgen. Da ist also noch viel Luft drin. Weiterforschen, Professor Thießen!

Wer?

Wer bitte denkt sich denn so was aus???

pro|ak|tiv

Ohmannomannomann.

Nachricht aus Crähwinckell

[eb] Wie unser Correspondent aus dem schönen Städtchen Crähwinckell vermeldet, herrscht dort nicht nur Fritz der Erste, sondern auch Unruhe und Mißstimmung.
Nachdem man dort bereits die Bewerbung zur Culltourhauptstadt 1810 mit großhertziger Geste den armen Nachbarn in Essen überließen und bis heute statt Dank nur Hohn und Spoth von Orths- & Wesensfremden ernten, hat nun der Culltour-Decernent Georg Quander führ weiteren Unmuth gesorgt.
Er sprach mit dem Preußischen Culltour-Blatt „Monopol“. Was unsere Leserschaft als Widerspruch zu erkennen vermöghen, denn das Monopol auf Culltour haben schließlich die Rheinländer! Wer sonst hätte sonst einen solch schönen Karneval mit reitzenden Fräuleins, die auch auf Weisung des Erlauchten Fritz I. in der herrlichen Oper auftreten! Und daß dieser Herr Quander seine Meinung im fernen Berlin zum Besten gab, zeigt doch seinen schlechten Character. Aber von einem Düsseldorfer, der dieser Herr nun einmal ist und führ immer bleiben wird, haben die Crähwinckler Bürger und Bürgerinnen, so unser Correspondent, auch nichts anderes erwartet.
Daß die Guthmüthigkeit des Crähwinckler Volkes wie auch seiner herrschenden Herrscher nun aber nicht mehr worth- und tathenlos bleiben kann, dürfte jedem rechtsschaffenden Menschen von rheinischem Wesen sofort augenfällig sein. Hat dieser Herr doch folgendes wahrheithswiderig behauptet:
„Ich weiß auch, dass es seit 15 Jahren mit der Kunststadt Crähwinckel rückwärts geht.“
und
„Es ist einfach nichts getan worden, Berlin konnte an uns vorbeiziehen.“
Da war die Reaction im Rathe noch milde, wenn der Culltour-Ausschuß-Vorsitzende Lothar Theodor Lemper von den Christlich=Demokratischen sachlich feststellt:
Es sei Sache des Kulturdezernenten, „für den nötigen Drive zu sorgen“.
Jawohl! Möge der Herr aus Düsseldorf doch endlich mal etwas thun! Und auch die Herren von der Sozialen=Demokratischen Partei sind wohl berathen, daß sie ihren Culltoursprecher Hans-Georg Bögner erklären lassen,
‚Quanders Nestbeschmutzung eine Unverschämtheit‘ sei.
Und Nestbeschmutzung ist ein noch viel zu milder und dennoch treffender Ausdruck für die schröcklichen Vorgänge im schönen Crähwinckel!

Wohl!

Wohl wird alles immer blöder.

Darnells A R D-Show heißt „Bruce“

Teutscher Humor

So begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung die Vergabe des Georg-Büchner-Preises 2007 an den bekennenden Reaktionär Martin Mosebach:

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht den Georg-Büchner-Preis 2007 Martin Mosebach, dem Erzähler von weltweitem Horizont, der die klassischen und die modernen Traditionen des Romans zu einer kraftvollen neuen Synthese geführt hat, und dem Essayisten von universaler Bildung. Sie ehrt einen der humorvollsten und hintergründigsten Menschendarsteller unserer jüngeren Literatur und einen ihrer glanzvollsten Stilisten.

Da gab es doch mal jemand, der den Stil über alles stellte. Propagandaminister galten manchem ja auch als glänzende Stililisten. Allein: Wenn ein Schreiber, dessen unerträglich langweilige Büchlein ich hier nicht kommentieren möchte, in seiner Dankesrede eine Linie von Saint-Simon durch Büchner zu Himmler zieht, ziehe ich nur noch einen Strich darunter. Und wenn MM sich den grauenhaften Reaktionär Joseph Marie de Maistre als Eideshelfer nimmt und dies nicht zur Aberkennung des Georg-Büchner-Preises oder wenigstens zu einem heftigen Protest führt; sondern bekannt liberale Blätter zur Goutierung solchen, milde ausgedrückt, Unsinns treibt; dann halte ich Nachmittags-Talkshows für das kleinere Übel und RTL2 für Bildungsfernsehen.

Hoffnungslos

Um sich vor dem Irrsinn der allgegenwärtigen Verblöder zu schützen, sollte man auf jeden Fall darauf verzichten, Waschzettel oder Verlagswerbungen zu lesen.
Richard David Prechts Buch „Wer bin ich – und wenn ja wie viele? – Eine philosophische Reise“ wird u.a. so beworben:

Eine faszinierende Reise in die Welt der Philosophie – Richard David Prechts Buch bietet Antworten auf die großen Fragen des Lebens

Ja, wahrscheinlich. Endlich, nach knapp 2.500 Jahren europäischer Philosophie, die blödsinnigerweise immer nur zu mehr Fragen führte, kommt sie nun endlich auf 400 Seiten zum Abschluß. Danke, lieber Goldmann-Verlag!
Ach ja: Wer bin ich und wenn ja wie viele? sei angeblich, so erzählt Richard David Precht, ein Satz seines Freundes Guy Helmingers sei, vor zwei oder drei Jahren gesprochen.
Mag sein, daß Precht ihn da her hat. Der Satz kam allerdings schon 1986 in Dani Levys Film-Erstling „Du mich auch“ vor, in dem dieser nach einer Trennung in seinem leergeräumten Zimmer sitzt, meditiert und eben diesen Satz spricht. Nur mal so nebenbei.