Fünf Jahre lang gab es im Deutschlandfunk die Lesung eines einminütigen Gedichts, drei Mal am Tag über ihn verstreut gesendet. Die Reihe nannte sich Lyrikkalender und fand recht guten Anklang. Dazu gab und gibt es den den Lyrikkalender als Wandkalender, der die Gedichte des vergangenen Jahres noch einmal zum Nachlesen vereinte.
Doch am 31.12.2010 war damit Schluß. Programmdirektor Günter Müchler äußerte sich zum Ende der Reihe im Deutschlandfunk, doch für mich nicht sehr einleuchtend. Im Blog der Koblenzer Rhein-Zeitung schreibt der Chefredakteur Christian Lindner dazu einen wie ich finde passenden Beitrag: „Der Deutschlandfunk raubt uns das Gedicht“.
Auch Michael Gratz, dessen großartige „Lyrikzeitung & Poetry News“ heute den 10. Geburtstag feiert, hat dazu schon einen ausführlicheren Kommentar „angedroht„.
Es ist mehr als bedauerlich, daß für eine im Medienalltag kaum noch anzutreffende Gattung wie die Lyrik im Qualitätsprogramm des Deutschlandfunk kein exponierter Platz mehr ist. (Wobei Lyrik natürlich immer noch in Besprechungen wie beim Büchermarkt vorkommt, aber eben nur sekundär.)
So bleibt mir nur der Verweis auf die (beinah) tägliche „Lyrikmail“ und eben die „Lyrikzeitung„. Und natürlich die vielen anderen Blogs und Websites zur Lyrik, die es immer noch gibt.