PISA sucks

Wer bisher noch hoffte, unsere Kleinen seien die Hoffnung & Co. – Irrtum. Auch in der Schule zählt nur noch eins:

Klasse, Kids!
Der Pausenhof wird zum Laufsteg und die Maedels vergeben Noten fuers beste Outfit. Die Maedchen-Schlag-Jeans im Used-Look ist eine glatte Eins.

Textet jedenfallsim neuen Newsletter Onkel Schie:Bo. Wobei ich ja gegen jede Form von Gewalt bin (anerkannter KDV’ler) und daher auch gegen Maedchen-Schlag-Jeans. Mädchen schlagen gehört sich einfach nicht!
Und da PISA auch belegt hat, daß nirgendwo sonst so sehr Schulkarriere und soziale Situation der Kinder zusammenhängen wie in Deutschland, wundert es auch nicht, wenn Tchibos Talentschmiede folgendes anbietet:

Tchibos Talentschmiede

Money makes the Job come along, the Job come along

Lütte Rad'tour

Es gibt ja einige Dichtersleut‘, die in der Werbung gearbeitet haben (Wedekind, Spengemann). Aber wenn heute für Dichtung & Dichter Werbung gemacht wird, tropft es manchmal gewaltig:

Sommerkurse am Gardaseeloggisch, alter, kennsu das land, wo die sonette blühn
mit Bodo Kirchhoff passt schon
Eros und Sprache ja, im alder labert man nur noch übern eross
Maxima acht Personen in privater Umgebung mit Pool und Seeblick ja, so sin di dichters: see vor’r fresse, aba inn puhl hüppen! wolln einfach keine lehmserfahrung mehr machn!
Fünf Kurstage bis in den Abend du soss den tach nich vor’n ahmd lobn
gemeinsames Essen im Gartenauch bei regn?
eine Bootsfahrt in die Nacht zu literarischen Orten… – im dunkeln? da siessu doch ga nix!
Bei all dem intensive Arbeit hach!
am eigenen Lebensstoff aus dem die träume sind. heude: ich bin’n dichta
als Basis für eine Erzählung ich hörse schon intressiert fragn: hamm sie das selps erlept?
– es darf ruhig die erste sein unt bestümmt wird das nich die ledsde, wenn die erst ma am kuli geleckt ham, aus dem die träume fluppn
Unser Ziel ach nee, das schreip ich jetz nich mea hin. dasch dann doch ssu gruselich… Nua sofie noch: es gibt den „erfahrenen Autor“ und ne „erfahrene Supervisorin“ (s. nich. Abb.) Schaunse doch selps inne literaturen 1/2, 2004, S. 53

Toulouse-L. Paar in Kneipe
Meinnsu, da komm dies jaar wieda welche?

Es gibt sie noch, die guten Dinge

Glaubt man dem Leserbrief, dann gibt es bei manufactum nicht nur so tolle alte Sachen wie Shetland Black (mittelgroße, ovale Kartoffelsorte von den Shetlandinseln und ist bereits vor 1900 nachgewiesen) oder das Optic-Cabinet (Baukasten mit über 60 in einem Styroporboden fest einliegenden Einzelteilen aus Kunststoff), sondern auch ein Stück guten alten Manchester-Capitalism (ruinös-verschleißenden Einsatz der knapp kalkulierten Ware Arbeitskraft … Kostensparende Eliminierung und Outsourcing von Unternehmensbereichen ohne Sozialplan und Abfindung. Deren teilweise Ersetzung durch Subunternehmen in der ostdeutschen Billigzone und eine strategische Verlagerung des Kerngeschäftes unter reger finanzieller Beteiligung). Da bin ich mal gespannt, ob es eine Gegendarstellung gibt…

ICH-AG

Gerade hatte ich eine 1A-Ich-AG-Idee, schon gucke ich blöderweise Monitor… Da berichtet Maja Helmer über ein Vorzeigeprojekt von
Hunde-Taxi von Karl-Heinz Gerrmann aus Kaiserslautern. Und daß das gar nicht so toll fährt. Weil es da jede Menge büro:krater gibt, die sich alles möglich einfallen lassen, um einen Ich-AG’ler in die Knie auf die Beine zu bringen. (Ja, ich glaub‘, ich weiß, was passe.par.tout meint.)
——————–
Wiederholungen am 30. Januar: 04:45 Uhr – ARD / 09:10 Uhr – RBB Berlin / 10:15 Uhr – WDR Fernsehen / 10:45 Uhr – RBB Brandenburg. Der Bericht soll am Freitag ab 16h auch als Real Video auf der Monitor-Seite zu sehen sein.

Neueste Hardware

Kreisch! Das nenne ich Chuzpe, wie Faber-Castell Neueste Hardware anpreist.(*) Ein neuer Standard im Office-Bereich Jau.
Und endlich habe ich auch Enzensbergers „Altes Medium“ gefunden, daß ich schon seit Beginn meiner Bloggerei suche! (s. zeitlich nächsten Eintrag)
(…)
Sechsundzwanzig
Dieser schwarz-weißen Tänzer
ganz ohne Graphik-Display
und CD-ROM,
als Hardware ein Bleistiftstummel-
das ist alles.
Entschuldigen Sie.
Entschuldigen Sie bitte.
Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.
Aber Sie wissen ja, wie das ist:
Manche verlernen es nie. (**)
(*) Den Link habe ich aus den Seitenblicken von akademie.de.
(**) Hans Magnus Enzensberger, Kiosk- neue Gedichte, Frankfurt a. M. 1995, S. 96f.

Danke, psycholog

Der Trunk war ihr Schicksal … für diesen Beitrag. Genau das brauchte ich nach unendlicher Hotline-Dienstleistung.

Computer gehören einfach nicht an Leute verkauft,
die davon null,nix Ahnung haben… *

Mir gefällt ja am meisten Ulrike. Nicht nur, weil gerade November ist, sondern weil es ein Bild für eine schicke warnende Druckschrift sein könnte…
* und das geht nicht gegen die KäuferInnen!

Destination Pleite

Vor zwei Wochen hatte ich mich ja schon über die geniale Werbekampa „Destination – Kulturhauptstadt Europas – Wir leben das.“ amüsiert (*) Heute endlich sah ich ein paar Plakate dazu. S-E-N-S-A-T-I-O-N-E-L-L!!! An ihren Plakaten sollt Ihr sie erkennen – nie stimmte dies mehr als bei diesen. Mehr bei „mehr“…
(*) Die Stadt Cölln verbreitet hier noch mehr wohlgeformte Sätze.
„Destination Pleite“ weiterlesen

Keiner versteht mich

Vielleicht habe ich das in den von mir gelesenen Blogs übersehen. Oder hat da wirklich niemand was geschrieben? 16 Prozent minus für die Sozen in Brandenburg. Was sagt man da als El Xeffe??? Richtig! Ich zitiere mal aus der FR:
(…) und Gerhard Schröder, der Bundeskanzler, haben einvernehmlich in Interviews längst erklärt, dass die Wählerinnen und Wähler die SPD-Reformpolitik immer noch nicht richtig verstanden hätten. Dass dies aber irgendwann passieren müsse.
Genau! Und wenn die Wählerinnen und Wähler die SPD-Reformpolitik dann richtig verstanden haben, wird die SPD womöglich mit der 5%-Hürde kämpfen.
Hmm, aber warum schreiben die Gerhard Schröder, der Bundeskanzler ??? Ist es schon so schlimm, daß man schon sagen muß, wer Gerhard Schröder ist?