lechts und rinks

Schrift das ist kein braun auf einem braunen Hintergrund

Wieder einmal ein sehr gutes Politisches Feuilleton im Deutschlandfunk Kultur. Tobias Ginsburg plädiert für klare Begrifflichkeiten (Link zur Audiodatei). Ich kann allerdings verstehen, daß Rechtsextreme sich nicht als „Rechtsextreme“ bezeichnen lassen wollen – „Nazis“ klingt eben einfach schmissiger.

Musik zum Tag

Titelseite der US-Soldatenzeitung
Typisch Lügenpresse …
„Der böse Mann mit dem kleinen Bart ist noch gar nicht tot …“
2001 veröffentlicht, ist Jan Delays Liedtext von „www.hitler.de“ immer noch aktuell. Über den erwähnten „General von Stauffenberg“ (der kein General war) sollte aber noch mal gesprochen werden.

Natürlich unterkomplex, aber …


verderber.jpg

„Deutschlands Verderber“ ist natürlich unterkomplex. Auch „Bestie“ würde es wohl nicht richtig treffen. „Verrückter“ sowieso nicht.
Aber da sich auch in Deutschland manche Diskussionen gerade in Richtung „unterunterkomplex“ bewegen, lasse ich das mal so stehen.
Falls jemand noch dem Herrn Schicklgruber jr. seine „Persönlichkeit“ besser einschätzen möchte, empfehle ich auch heute wieder, die

„Analysis of the Personality of Adolph H**ler
With Predictions of His Future Behavior and Suggestions
for Dealing with Him Now and After Germany’s Surrender.“

zu lesen.
Oder die gerade erschienene Neuausgabe von Franz Neumanns „Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933 – 1944.“ Oder. Oder. Oder …

Arnfrid Astel ist tot – RIP

Der Schriftsteller Arnfrid Astel ist am 12. März 2018 gestorben.
Mir „begegnete“ er zum ersten Mal durch die großartige Reihe Literatur im Gespräch* (dort zum Nachhören), als ich mich etwas intensiver mit Georges Perec beschäftigte. Arnfrid Astel war lange Zeit Leiter der Literaturabteilung bei SR und hatte in der Reihe u.a. 1969 Georges Perec und seinen Übersetzer Eugen Helmlé vorgestellt.
Auf der Website Zikaden kann man u.a noch Texte und Gedichte von Arnfrid Astel lesen.
Einen Nachruf gibt es auf SR 2 Kulturradio.
………………..
* Der SR hat die Reihe als Podcast vor einigen Jahren öffentlich zugänglich gemacht.

My Christmas Playlist for 2017

Lettering Merry Xmas

Every year I have a Christmas playlist. Looking for one song and find as many interesting versions as I can. Wonder if there is any musician who not made a version of it: Enjoy 103 of Have Yourself a Merry Little Christmas.

  1. Ernie & Bert
  2. Mary J. Blige
  3. The Light Parade
  4. Leslie Odom Jr.
  5. Chase Holfelder
  6. Matthew West
  7. Kenzie Nimmo
  8. Bette Midler
  9. Manhattan Transfer
  10. Toni Braxton
  11. Mormon Tabernacle Choir
  12. Whitney Houston
  13. Zonnique
  14. Fanni Mayer
  15. Rosemary Clooney
  16. Ella Fitzgerald
  17. James Taylor
  18. Kenny G
  19. Lady Antebellum
  20. Connie Francis
  21. Keyshia Cole
  22. Henry Mancini
  23. Pentatonix (A Capella)
  24. Luther Vandross
  25. Frank Sinatra
  26. Dexter Gordon Quartet
  27. The Count Basie Orchestra
  28. Vienna Boys Choir, London Symphony Orchestra
  29. Etta James
  30. Barbra Streisand
  31. Lou Rawls
  32. SOL3 MIO
  33. White Boys (Beat Box)
  34. JLCO with Wynton Marsalis feat. Cécile McLorin Salvant
  35. Kurt Nilsen
  36. Postmodern Jukebox ft. Von Smith
  37. Vickie Winans
  38. The Pretenders
  39. Katharine McPhee feat. Chris Botti
  40. Reneé Dominique (Ukulele)
  41. Barry Manilow
  42. Kelly Clarkson
  43. Perry Como
  44. Jeanie Bryson
  45. Gloria Estefan
  46. Eva Celia
  47. George Shearing Quintet
  48. Mario Biondi
  49. Blue Rodeo
  50. Spyro Gyra
  51. Gardiner Sisters (A Capella)
  52. Usher
  53. Kacey Musgraves
  54. David Sanborn
  55. Robbie Williams with Jamie Cullum
  56. TC
  57. Al Jarreau & MUSICA NUDA
  58. Tom Waits (well, he sings in a way …)
  59. Toby Keith
  60. Colbie Caillat
  61. The Canadian Brass
  62. Andrew Belle
  63. She & Him
  64. Lauren Daigle
  65. Hannah Kerr
  66. Doris Day
  67. Daniela Andrade
  68. Mel Torme
  69. Tony Bennett
  70. Rod Stewart
  71. Kenny Rogers
  72. Sam Smith
  73. Lionel Richie
  74. Fifth Harmony
  75. European Jazz Trio
  76. Alan Jackson
  77. Coldplay
  78. Glee Cast
  79. Eydie Gorme
  80. Jackson 5
  81. What About Bill?
  82. Carpenters
  83. Synje Norland
  84. Straight No Chaser (A Capella)
  85. Lee Ritenour
  86. Take 6 (A Capella)
  87. Libera
  88. George Cables Trio
  89. Diana Krall
  90. RickExpress and Nikko Ielasi
  91. Grover Washington
  92. In Full Swing (A Capella)
  93. Hope
  94. The Whispers
  95. Martina McBride
  96. Bing Crosby
  97. Ledisi
  98. Jazzy Club
  99. Princeton
  100. Chicago
  101. Billy Joel
  102. Judy Garland
  103. Christina Perri

Yes. Call me a Nerd.

Geschichtsprofis beim Deutschlandfunk

Anne Frank, 1940 - Unbekannter Fotograf; Collectie Anne Frank Stichting Amsterdam, Public Domain
Interessant, was ich eben durch den „Kultur heute“-Beitrag „Ein ICE namens Anne Frank – richtiges Signal oder Pietätlosigkeit?“ im Deutschlandfunk erfuhr:

„… wäre da nicht auch der Name der niederländischen Jüdin Anne Frank im Gespräch“
(Anmod des Beitrags bei 0:35)

Hey, warte mal: Anne Frank? Das war doch dieses Mädchen, das in Amsterdam gewohnt hat. Klar, dann war sie also Niederländerin!
Wie, ihre Eltern Otto Heinrich Frank und Edith Frank-Holländer waren Deutsche, und sie wurde in Frankfurt geboren? Die Nazis entzogen ihr – wie der ganzen Familie – die deutsche Staatsbürgerschaft?
Ach, jetzt mal nicht so kleinlich …
……….
[Foto: Anne Frank, 1940. Unbekannter Fotograf; Collectie Anne Frank Stichting Amsterdam, Public Domain]

Schön beschrieben …

Wikipedia Logo
Auch wegen solcher Formulierungen mag ich die Wikipedia:

“er zog sich mit seiner neuen Familie monatelang auf einen Bauernhof in Schottland zurück, auf dem er vorübergehend zum Alkoholiker wurde und zunehmend verwahrloste, bis seine Frau Linda McCartney ihn dazu ermunterte, gemeinsam neue Musik aufzunehmen.”

Ich sehe es förmlich vor mir …

Verfahrenheit 451 – oder: Neues aus Plundersweilern

Die ersten 300 Worte hatte ich schon geschrieben. Doch je länger ich über Wolfram Schüttes im Perlentaucher als Debattenaufruf veröffentlichten Vorschlag, die Literaturkritik vor der Bedeutungslosigkeit zu retten, nachdachte, desto trostloser wurde es.
 Jungsclubs gab es auch schon zu Honoré Daumiers Zeiten 
Ein Jungsclub (nein, sicher ist es nur der besseren Lesbarkeit geschuldet, daß er immer nur die männliche Form verwendet) soll zusammen mit der Buchindustrie aka Verlagen,

Lektoren, Verlagskaufleuten [sic], Kritikern & interessierten Lesern

etwas schaffen, dessen sich doch das Feuilleton selbst bereitwillig und mit bis zur Kenntlichkeit entstellender Selbstbehauptung entledigt hat: Substanz. Dank “KritikerInnen”, deren Selbstbild und eigene Wichtigkeit immerzu knapp vor Johann-Heinrich-Merck- oder Alfred-Kerr-Preis zu stehen scheint; und die doch alle, mehr weniger als mehr gekonnt, wiederkäuen, was alle in den Waschzetteln der Verlage vorfinden. Immerhin gewürzt mit eigenen Geschmäcklereien, mit denen sie sich oft genug über die besprochenen Texte (und AutorInnen) zu erheben suchen.

Sondern?

(weiterlesen)
„Verfahrenheit 451 – oder: Neues aus Plundersweilern“ weiterlesen

Handschrift und Emotion

In letzter Zeit rückte die Handschrift bzw. das Schreiben mit der Hand in die Diskussion. Besonders durch die Entscheidung, in Finnland die Kulturtechnik der gebundenen Schreibschrift in der Schule nicht mehr zu lehren.

Natürlich kann alles mit der Tastatur geschrieben werden, ich nutze ja hier auch eine. Lesbarkeit wird dadurch oft gewährleistet, und nicht zu verachten ist die Möglichkeit, daß blinde oder sehbehinderte Menschen durch Screenreader diese Texte ebenfalls nutzen können.

Allerdings frage ich mich:

handschrift-emo.gif

Ja, wo bleibt das Emotionale?

Und daneben gibt es weitere Vorteile der Handschrift:

  • Schnelligkeit des Eintragens;
  • es sind keine zusätzlichen techn. Geräte notwendig;
  • der Schreibprozeß wird genauer – durch den Zwischenschritt vom Handgeschriebenen zum Computertext wird der Text schon redigiert;
  • das Schreiben mit der Hand verbessert die Merkfähigkeit;
  • Spontaneität.

Es wundert mich nicht, daß in letzter Zeit in diversen Podcasts über Notizen und Notizbücher gesprochen wird. Z.B. beim Toolblog Nr. 15 und bei den Nerds on Draft Ep. 20 – von den üblichen Verdächtigen mal abgesehen.

Und daß es seit einiger Zeit in Geschäften Unmengen an Notizbüchern zu kaufen gibt, könnte auch ein Zeichen sein. Ein guter Anlaufpunkt ist hier der Notizbuchblog.

Das immer wieder gehörte “Argument”, die eigene Handschrift sei unlesbar, kann mit der eigenen Erfahrung entschärft werden: das gibt sich.

Ich werde mich jetzt mal bei der Letter Writers Alliance eintragen (die auch einen Blog hat).

Update 15:15 Uhr: Gerade habe ich den Artikel „Die Handschrift verkümmert“ in der NZZ entdeckt.

Männerwelt

leere Sprechblasen

Jenseits der Quotenfrage stellt sich mir beim Blick auf das Cover der im Herbst erscheinenden ZIG die Frage, warum beim Thema „Kleine Formlosigkeiten“, zu dem Krethi & Plethi etwas schreiben könnten, eine derart männerlastige Auswahl zustande kommt. Old Boys Network rules.

Shocking! Claudius Seidl kann kein Englisch?

Etwas überrascht war ich, als ich Claudius Seidls Kommentar in der FAS (10.8.14, S. 29) entnehmen mußte, daß er kein Englisch spricht. Und er der Ansicht zu sein scheint, daß auch sonst niemand in diesem unserem Lande dessen mächtig ist. Wie sonst sollte er zu der Ansicht kommen, niemand hierzulande dürfe Dave Eggers’ Buch “The Circle” als schlicht gedacht und schlecht geschrieben verwerfen, denn er oder sie könne es ja noch gar nicht gelesen haben?

Das Buch ist bereits 2013 bei McSweeney’s und Alfred A. Knopf erschienen.